Es gibt einige journalistische Arbeiten zum Thema Heavy Metal im Nahen Osten und der muslimischen Welt. Sehr gut sind sowohl der Vice Report über die erste Metal-Band im Irak, der Bericht zum Thema Syrien und Metal im aktuellen Legacy oder auch das Orient-Special im Rock Hard vor einigen Jahren. Trotzdem überrascht es mich immer noch ein wenig, dass es sogar in einem Staat wie dem Iran trotzt einer sehr restriktiven und extrem-konservativer Politik, die durch den Klerus bestimmt wird, eine kleine Metal-Szene gibt. Die Jungs von TRIVAX aus Teheran gehören zu dieser Bewegung und spielen nicht nur westliche Gitarrenmusik, sondern sogar Black Metal, was noch am wenigstens mit dem Weltbild einer sehr religiösen Gesellschaft zu vereinbaren ist. Kein Wunder, dass sich Bandkopf Shayan bereits 2011 nach Europa abgesetzt hat, um in der Heimstadt des Metals (Birmingham, England) TRIVAX wieder auferstehen zu lassen und die verkannten Posten mit neuen britischen Freunden zu besetzen. Ergebnis dieser internationalen Zusammenarbeit ist unter anderem die EP "The World Is Dead", die bereits vergangenen August in Eigenregie eingespielt wurde.

Das Fazit ist bei so wenig eigentlicher Materialdichte, gar nicht mal so einfach zu bestimmen. Insgesamt macht TRIVAX nämlich einen guten Eindruck: hier etwas DISSECTION und da etwas WATAIN gemischt mit TRIPTYKON, was man vor allem in manchen Gesangslinien wiederfindet. Das ist gut, aber auch nicht weltbewegend. Nach gerade einmal zwei Liedern von "The World Is Dead" will ich mir aber auch noch kein endgültiges Urteil erlauben. Das Reinhören in eine Full-Length würde ich auf jeden Fall vorziehen.
Seit 13.08.2015 kann man eine von 100 Kopien der EP bei der Band direkt bekommen.
[Adrian]
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