Donnerstag, 4. Juni 2015

CD-Review: Ered "Night Of Eternal Doom"

Nachdem ich zuletzt Spanien als extremmetallisches Niemandsland bezeichnet habe, tritt nun ERED an den Ruf der iberischen Szene zu retten. Die Katalanen kommen zwar ebenfalls aus Barcelona, aber legen mit "Night of Eternal Doom" einen besseren weil sehr gradlinigen Black-Metal-Hammer vor, der auf jeglichen Schnörkel verzichtet.
Wie ein heftiger Sommersturm legt dieser Longplayer los ohne Zeit zu verlieren. 
Die Eröffnungsviertelstunde heizt den Gehörgängen mit 'Ancient Abominations, 'Ripped From The Abyss' und 'Storms' so richtig ein und weiß diesen Spannungslevel mit dem folgenden 'Nocturnal Revelations' thrashig wütend zu halten. Allerdings soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass hier erbarmungslos durchgeprügelt wird. Es gibt immer wieder Phasen, wo das Tempo für bedrohlich stampfende Passagen oder leicht melodische Gitarrensoli herausgenommen wird. Außerdem klingt das Arrangement der einzelnen Versatzstücke sehr frisch und auch wenn das Rad in keinster Weise neu erfunden wird, wird es nie langweilig. Vor allem bei 'Dark Temple Congregation' macht sich die melodieführende Stärke des Albums bemerkbar. Sobald die Harmonien stärker in den Vordergrund treten, steigt sich die Attraktivität dieser Scheibe ungemein. Klassische Elemente wie singende Soli und ein knackiger Thrash-Rhythmus verbinden sich hier in herrlicher Weise mit dem kalten, heftigen Schwarzmetall, den man so eigentlich nur aus Mitel-, Ost- und Nordeuropa aber nicht aus dem Süden kennt.

"Night Of Eternal Doom" hat mir tatsächlich das Gegenteil bewiesen. Guter Black Metal kann auch aus Spanien kommen und muss sich tatsächlich vor niemandem verstecken. ERED macht zwar eigentlich auch schon seit fast 20 Jahren gemeinsam Musik, aber mit dem dritten Album haben die Herren wirklich das Potenzial auch in unseren Breiten bekannt zu werden.
Seit 29. Mai gibt es diesen Nackenbrecher bei War Anthem Records.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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