Samstag, 6. Juni 2015

CD-Review: Prowler "From The Shadows"

PROWLER ist nicht der kreativste Name für eine Metal-Band. Allein bei Metal-Archives kann man 14 Bands finden, die diesen Namen tragen. Bei den allermeisten Namensvettern handelt es sich um Old-School Bands, die dem klassischen Heavy und Thrash Metal huldigen. Das vorliegende Trio aus South Carolina schlägt ebenfalls in diese Kerbe und lässt mit ihrem aktuellen Debütalbum "From The Shadows" die gute alte Zeit der Bay-Area wiederauferstehen.
Die Fusion aus frühem US-Thrash und englischem Heavy Metal wird schon direkt 
zu Anfang im Opener  'R.O.T.L.D.' mit Zitaten aus klassischen Horrorfilmen garniert, was für die nötige Atmosphäre sorgt. Dieser stilistische Einsatz wird in den folgenden Tracks immer wieder genutzt und zieht sich wie ein roter Faden  durch die Scheibe, wodurch sich "From The Shadows" quasi zu einem Horror-Konzeptalbum auswächst. Sogar die sehr eigenwillige Thrash-Interpretation des RAMONES-Klassikers 'Pet Sematary' wird so ungezwungen durch metallischen Fleischwolf gejagt, dass es völlig problemlos in das Gesamtbild einfügt. 
Stimmlich macht Gitarrist Patrick Best ebenfalls einen sehr traditionellen Eindruck und ist sehr nah an den jungen James Hetfield und Tom Araya dran. Auch instrumental ist man besonders von diesen alten Vorbildern nicht weit entfernt und mischt vor allem den Spirit von "Ride The Lightning" und "Show No Mercy" kräftig mit unter. 
Insgesamt ist "From The Shadows" ein herrlich rückwärts-gewandter Longplayer, der gesanglich, musikalisch, lyrisch und sogar vom Artwork her (das von Noel Puente geschaffen wurde) an die 80er Jahre erinnert. Die Produktion ist zwar relativ modern gehalten, aber imitiert dafür auch nicht die schlechten Aufnahmebedingungen von den frühen Metal-Alben, sondern präsentiert sich als das, was sie ist: ein Tribut an die frühen 80ern von einer Band aus der Gegenwart - authentisch und ehrlich umgesetzt. Wer klassischen Thrash mag, sollte PROWLER definitiv eine Chance geben.
Ab 20. Juli kann man diesen Thrasher bei Slaney Records abgreifen.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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