Wieso gilt es in manchen Kreisen als "progessiv" dem Hörer mit aller Gewalt auf die Nüsse gehen zu wollen? Im Ernst, unzusammenhängende Strukturen und nervtötend-schrille Vocals sind kein Qualitätsmerkmal! Diese Faustregel hätte jemand CREJUVENT mal besser ins Ohr schreien sollen, dann wäre uns nämlich die vorliegende Scheibe "Time" erspart geblieben.
Es ist schon erstaunlich wie unangenehm man eine Spielzeit von 20 Minuten
ausfüllen kann. Solist Freddy Spera schlägt uns in dieser Zeit nämlich fünf Songs um die Ohren, die hart an der Grenze zur Unhörbarkeit entlang schrammen. Dabei möchte ich die Gitarrenarbeit weniger hart kritisieren. Denn in den besten Momenten erinnert mich diese an progressive Größen wie DISILLUSION oder DEVIN TOWNSEND. Was diese EP so unerträglich macht sind vor allem die Vocals, die wahlweise nach einem wütenden Truthahn oder einem hodenlosen Hamster klingen (ohne Witz: was soll dieser hohe Sing-Sang in 'Word Vomit'?). Abgesehen davon sind auch die Arrangements an vielen Stellen furchtbar chaotisch und nicht nachvollziehbar, was durch die absurden Zwischenspiele (wie im Opener 'Fuck This Shit') nicht gerade besser wird.
Insgesamt kann ich CREJUVENT einfach nicht Ernst nehmen. "Time" kann nur als Witz gedacht sein, den ich entweder nicht verstehe oder der schlichtweg nicht witzig ist. In manchen Momenten scheint zwar durch, dass Freddy eigentlich ein guter Gitarrist ist, aber offensichtlich reicht ihm das nicht. Er muss uns unbedingt mit seiner Interpretation von Prog Death Metal auf den Sack gehen und zeigt wieder einmal, dass nicht jedes musikalische Experiment erfolgreich verlaufen muss. Progressiv sein, kann halt auch mal schief gehen. Insbesondere dann, wenn man ein talentierter Klampfer ist, aber weder gut singen noch kohärente Lieder schreiben kann.
Wer es unbedingt braucht, kann sich diese EP seit 01.07.2017 dem bei Bandcamp holen - ich rate aber dringend davon ab.
[Adrian]
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