Freitag, 17. April 2015

CD-Review: Forgotten Tomb "Hurt Yourself and the Ones You Love"

Es ist irgendwie witzig, wenn man sich auf eine CD freut und diese ausgerechnet am eigenen Geburtstag erscheint. Das neuste Album der Black-Doomer von FORGOTTEN TOMB ist genau so ein Fall. Passend zu meinem heutigen Wiegenfest werfen die Italiener mit "Hurt Yourself And The Ones You Love" ihr achtes Studioalbum auf den Markt, dass nach längerer Zeit wieder mehr in die Extreme-Metal-Richtung tendiert. 
Für viele Schwarzheimer waren die Südländer nämlich mit ihren letzten Alben zu
sehr in melodische Gefilde abgetaucht und schienen nicht mehr viel mit hartem Metal zu zutun haben. Der neuste Output ist zwar immer noch sehr experimentierfreudig, aber gerade so raue Passagen wie in 'Bad Dreams Come True' zeigen, dass die Schwarzmetallwurzeln der Truppe immer noch nicht abgestorben sind und ihre Fäden der Finsternis auch in an sich eher Stoner-Doom-lastige Titel einweben können ohne dass es zu hörbaren Stilbrüchen kommt. Eine Konstante im Konzept der Band sind auch die Songlängen. Tracks mit Überlänge jenseits der 10 Minuten findet man hier nicht, dafür aber auch keinen Track unter fünf Minuten. Im Schnitt bewegt man sich zwischen sechs und sieben Minuten Spieldauer, was sich hier als ideale Länge für das Song-Writing von Herrn Morbid und co erweist. Die Lieder sind monolithisch genug um eine ergreifende  Atmosphäre aufzubauen und gleichzeitig abwechslungsreich genug um nicht zu langweilen (um besser zu verstehen was hier gemeint ist, empfehle ich den Song 'Mislead The Snakes' reinzuhören). Wer Bands wie SECRETS OF THE MOON besonders feiert sei derweil an 'Dread The Sundown' verwiesen. Dabei handelt es sich hier um das längste (neuneinhalb Minuten) und zu gleich auch das dunkelste sowie das härteste Stück der Platte.
Alles in allem wird "Hurt Yourself and the Ones You Love" FORGOTTEN TOMB ein stückweit mit ihren Fans aus den Anfangstagen versöhnen, ohne jedoch die neuen Anhänger der letzten Jahren zu vergraulen. Eine durchdachte Scheibe mit einer Menge interessanter Ansätze und einem hohen Maß an Experimentierfreudigkeit. Bei den ersten Durchgängen kristalliert sich zwar noch kein Überhit heraus, aber dafür bewegt sich die Scheibe insgesamt auf einem hohen musikalischen Niveau. Damit wurden meine Erwartungen zwar nicht übertroffen, aber zumindest erfüllt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wie bereits erwähnt kann die Scheibe seit dem 17. April bei Agonia Records eingesackt werden.

7,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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