Montag, 10. April 2023

Reingehört: Taskforce Toxicator "Skull Splitting Force"

 

Ich finde es immer wieder interessant, wenn ich Bands bei Metal-Archives begegne, die schon einige Jahre existieren, aber neben allen möglichen Formaten noch kein Full-Length Studioalbum veröffentlicht haben. Man denkt ja immer, dass das erste eigene Album, der wichtige Meilenstein ist, den jeder Musiker mit einer neuen Band erreichen will. Natürlich kann man sich auch trefflich darüber streiten, ob man heutzutage zwingend auf Albumlänge gehen muss und lieber kürzere aber dafür häufigere Releases raushauen sollte. Das würde allerdings zu weit führen und wir wollen uns heute ja vorrangig mit TASKFORCE TOXICATOR und ihrer neuen Complilation "Skull Splitting Forcebeschäftigen.Dabei hatte meine ausschweifende Einleitung aber durchaus seinen Sinn gehabt. Denn TFT (wie ich im weiteren Verlauf TASKFORCE TOXICATOR abkürzen werde) ist genau so eine Band, wie ich sie eingangs beschrieben habe. Seit 2017 besteht das Kollektiv aus Münster bereits und die fünf Herren haben auch schon einiges rausgehauen, aber eben noch kein "richtiges" Debütalbum. 

Auch die vorliegende CD "Skull Splitting Force" ist keine Langrille im eigentlichen Sinne, sondern eine Compilation der mittlerweile vergriffenen EPs "Reborn In Thrash" und dem selbstbetitelten Erstling. Zusammen mit den bisher unveröffentlichen Songs 'Mindbreaker' und 'Two Stroke KIlling Machine' bringen es beide Werke insgesamt auf knapp 45 Minuten Spielzeit, was sich auf ein Dutzend Lieder verteilt. Stilistisch ist man sehr amerikanisch unterwegs. Beim Song 'Oppressor' beispielsweise hört man extrem viel DEATH ANGEL raus (die Melodie erinnert mich an manchen Stellen stark an 'Thrown To The Wolves'), während Lieder á la 'Toxic Legion' wieder mehr EXODUS Vibes versprühen. Meistens bleiben diese Einflüsse aber subtil und sind eher unterbewusst wahrnehmbar. Ebenfalls nur subtil vorhanden ist das Weltraumsöldner-Konzept. Das wäre fast gänzlich an mir vorbeigegangen, wenn es bei 'Space Maneuver' nicht entsprechende Samples gegeben hätte. Zugegeben, Retro-Thrash gehört jetzt auch nicht zu den Subgenres, wo ich übertrieben auf die Lyrics achten würde. Denn abseits von abstraktem Kriegstreiben (in diesem Fall im Weltall), B-Movie-Dioramen und vage gehaltener Sozialkritik, die man in jede Richtung interpretieren kann, hat der Thrash Metal in letzten beiden Dekaden lyrisch nicht viel neues abgeliefert (Ausnahmen bestätigen die Regel).



TFT will ich da auch gar keine Vorwürfe in diese Richtung machen. Merklich liegt hier der Fokus auf der Musik und an der Front liefert man ab. Vor allem was die beiden neuen Songs angeht, mit denen man den Reigen eröffnet. Die Produktion ist ordentlich und das Song-Writing ist straight forward, wie man es von einer klassischen Thrash-Band erwartet. Lobend möchte ich dazu auch noch die Vocals erwähnen, die eine schöne Bandbreite von cleanen Gesangslinien über Shouts bis hin zu Grunts bieten. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen. Es ist halt traditioneller Thrash mit leichten Crossover-Anleihen. Das kann man mal machen. Wenn ich bereits beide EPs besitzen würde, würde ich mir jedoch wegen den beiden neuen Songs, vielleicht nicht gleich die Compilation kaufen, aber um TFT erstmals kennenzulernen lohnt es sich bei "Skull Splitting Force" reinzuhören, bevor dann in absehbarer Zeit tatsächlich auch das Full-Length-Debüt erscheinen soll. 
Ab dem 14.04.2023 bekommt ihr die CD bei der TASKFORCE TOXICATOR selbst.

[Adrian] 

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