Samstag, 20. August 2022

Editorial: Der europäische Black Metal Underground

 

"...Ja, Black Metal ist nicht schön!"

Mit diesen Worten beginnt unser Kolumnist Host of Cinder seinen neusten Gastbeitrag! Dieses Mal geht es darum was Black Metal ausmacht und was die Geheimtipps beziehungsweise essentiellen Bands der Gegenwart sind. Wie immer gilt auch hier, dass der Text einzig die Sichtweisen des Autors abbildet und er nicht stellvertretend für die ganze Totgehört-Redaktion spricht. Lesenwert ist auch dieser Post aber allemal.


Wer meine Kolumnen bis hierher verfolgt hat, wird wissen, worauf ich so richtig Bock habe. Es ist kein großes Geheimnis, dass Black Metal in meinem Gehörgang mehr Platz einnimmt, als meine eigene Stimme. Aber auch ich bin inzwischen überfordert. Die Veröffentlichungen sind mir über den Kopf gewachsen. Es gibt zu viel, und zu vieles davon ist belanglos. Es gibt so einige Veröffentlichungen, die letztes Jahr bei vielen in den Top 10 gelandet sind, über die jetzt niemand mehr spricht. Oft habe ich das Gefühl, selbst Endjahres-Toplisten sind nur noch eine Momentaufnahme eines kleinen aktuellen Zeitraums. Alben aus den ersten drei Monaten des Jahres gehen schon lange verloren, und aktuelle Alben landen ganz weit oben. Ich habe letztes Jahr die Entscheidung getroffen, neue Veröffentlichungen nicht mehr aktiv zu suchen oder zu verfolgen. Ich lasse mir Tipps geben oder schaue Videos von YouTubern, deren aktuelle Kaufgewalt, vielleicht den einen oder anderen Diamanten für mich bereithält. Alle paar Wochen, nehme ich mir diese Diamanten vor und höre zwei bis drei zufällige Songs davon. Hat es dann nicht gezündet, nehme ich mir den nächsten. Mir ist meine Zeit zu schade, um mich mit Belanglosigkeiten aufzuhalten oder Alben schön zu hören. Meine Lieblinge haben dabei immer eine Sonderstellung, aber das ist wahrscheinlich bei jedem so.


Die Neuzeit hat uns nicht nur das Internet gegeben, es hat auch die Möglichkeiten vervielfacht, Musik überall und jederzeit aufzunehmen und zu verbreiten - Weltweit. Dadurch ist ein Überangebot entstanden, was unüberschaubare Ausmaße angenommen hat. Welche Veröffentlichung dabei Beachtung bekommt, und welche nicht, scheint völlig zufällig zu sein. Online- und Printmagazine sind für mich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr relevant, um neue Musik zu entdecken. Mir fehlt das Vertrauen, hier eine fundierte Meinung zu lesen. Manchmal scheinen auch etliche Autoren wie ein Fähnchen im Wind zu flattern und stolpern über ihre eigenen Aussagen. Zudem ist die Auswahl der Bands und Veröffentlichungen weitestgehend durchschaubar und identisch. Doch bevor das hier in einer Kolumne ganz anderer Natur ausartet, lasse ich das Meckern sein. Stattdessen möchte ich meine persönlichen Tipps geben, für diejenigen, denen Black Metal noch (weitestgehend) unbekannt ist, und auch denen, die ihre eigenen, vielleicht zu engen Grenzen sprengen möchten, oder deren Black Metal Übersicht bei TNBM aus den 90ern endet. 


Der Status-Quo, muss endlich sterben!


Als "ziemlich dürftig" beschreibe ich gerne die Tipps, die anderen gegeben werden. Dabei sind typische Altbekannte aus Norwegen und Schweden. Selten sind neue Bands dabei, außer die Band steckt gerade im
allgemeinen Hype. Nicht überraschend, aber auch nicht zeitgemäß. Ja ja, ich weiß, der Trve-BM-Gatekeeper redet was von "zeitgemäß". Etwas glasklarer ausgedrückt: wer noch nie Black Metal gehört hat, für den ist "Transilvanian Hunger" was komplett Neues. Ich stelle mir dabei die Frage, ob es Sinn ergibt, immer die ewigen Klassiker aus den 90ern aufzuwärmen. Ich finde es alleine schon deswegen schade, weil dadurch viel zu viel Hinten runter fällt, was man heute stattdessen hören könnte und sollte. Darum werde ich hier auch was ganz anderes machen, eine neue Strategie beginnen, um euch mit in den schwarzen Schlund zu ziehen, der euch wie Teer gefangen hält.


Meine mir selbst auferlegten Regeln, möchte ich euch deswegen mitteilen:


Regel 1: Ich werde Black Metal nicht nach Genre sortieren, sondern nach Herkunftsland. Es bietet für mich persönlich einen besseren Überblick. Und alles nach Genre und Subgenre und Subsub-Genre zu sortieren, ist mir zu nervig. 


Regel 2: Es fallen alle Bands raus, von denen ich glaube, dass sie auch außerhalb von Black Metal bekannt genug sind. Also zum Beispiel sind MGLA ebenso ausgeschlossen wie EMPEROR oder NARGAROTH.


Regel 3: Die Bands müssen mindestens eine hörbare Veröffentlichung haben, die man im Internet finden kann. Also zum Beispiel YouTube, Bandcamp oder Spotify. Euch bringt es letztendlich wenig, wenn ich von Musik schwärme, die ihr dann nicht selbst hören könnt.


Regel 4: Maximal 3 Bands pro Herkunftsland.


Regel 5: Black Metal beginnt erst mit der 2. Welle. Bands, die Klingen wie VENOM, CELTIC FROST oder BATHORY, und weitere, haben hier keinen Platz.


Regel 6: ICH lege fest, was ich als Black Metal zähle, und was nicht. Ihr braucht hier gar keine Diskussion beginnen, das wird die Liste nicht mehr verändern. 


Als Fazit werde ich dann Alben auflisten, an denen man meiner Meinung nach nicht vorbeikommt. Dafür setze ich dann aber Regel 2 außer Kraft. Zudem werde ich aus dieser Liste einen Überblick für die Metal-YouTube-Reaction-Truppe zusammenstellen. Die Reaction-Liste besteht aus einzelnen Songs, damit man sich nicht durch das ganze Album skippen muss. Ich mache das, weil ich oft nicht verstehe, wieso man auf Bands reagiert, die Black Metal nur als Titel tragen, aber keine der Eigenschaften (weder musikalisch noch ästhetisch) erfüllen. 


Vorausschauend, möchte ich euch jetzt schon darauf hinweisen, dass sich bei den Tipps unter Umständen Bands einschleichen, die manche Kommentatoren als "Grauzone" (oder Schlimmeres) betiteln würden. Wenn ihr damit nicht im Entferntesten in Berührung kommen möchtet, dann kann ich das leider nicht ändern, aber ihr könnt diese Alben einfach nicht hören. Ebenfalls trage ich für die Grenzen der "Grauzone" keine Rechenschaft, und stelle dafür auch keine Regeln auf (Anmerkung der Redaktion: keine der vorgestellten Bands ist wirklich problematisch, soweit es bei Redaktionsschluss beurteilt werden konnte). Ich habe mir auch keine aktuelle Liste vom Zentralrat der Grauzonen-Verwalter geben lassen. Selbstzensur halte ich im Übrigen für ziemlich kindisch. Aber genug davon. Was ich davon halte, Bands so zu bewerten, sollte inzwischen eindeutig klar sein.


Darauf aufbauend, gibt es einen Disclaimer hinterher:


Ich habe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nicht jedes der 195 Länder unseres Planeten wird hier Platz finden. Wahrscheinlich wird auch passieren, dass du beim Lesen denkst "Also da hätte ich aber Band XYZ genommen" oder "Wieso wurde denn nicht dieses Land erwähnt?". Das mag zwar stimmen, aber das hier ist meine Liste, mach doch dann deine eigene. Seht bitte ebenfalls davon ab, zu glauben, dass ich mit den Ideologien mancher Bands oder Musiker irgendwie übereinstimme.


🇧🇻 Norwegen: Ja, vi elsker dette landet 

Ich fange ganz bewusst mit Norwegen an. Ich möchte nämlich hier als allererstes aufzeigen, dass es aus Norwegen mehr gibt als nur DARKTHRONE-Worship.


ELDAMAR sind direkt ein guter Beweis dafür. Die Ein-Mann-Band entstand 2015 und bezieht sich in seinem Namen - wie so oft - auf Tolkien. Als ich mehr zufällig auf das erste Album "The Force of the Ancient Land" gestoßen bin, hat mich das Werk aus Ambient / Atmospheric Black Metal direkt in den Bann gezogen. Traumhaft schöne Klänge verbinden sich in einer epischen Soundkulisse.



🇸🇪 Schweden: Jag hälsar dig, vänaste land uppå jord

Wenn man an Schweden denkt, fallen einem sofort einige richtige Klassiker ein wie MARDUK oder DARK FUNERAL. Doch auch in Schweden gab es, damals wie heute, Bands, die immer irgendwie unter dem Radar vorbeigeflogen sind. Das sollte sich auf jeden Fall ändern.


Die Aufrufzahlen von FAIDRA sollten eigentlich zeigen, dass die Band wesentlich bekannter ist. Tatsächlich aber fällt die in 2019 gegründete Band bei Black Metal-Neulingen oder ewig-gestrigen hinten runter. So muss das nicht weitergehen. Was man auf dem bisher einzigen Album geboten bekommt, ist feinster Atmospheric Black Metal und eine Verneigung an dem musikalischen Schaffen von BURZUM. Und wenn man Varg Vikernes keine Bühne geben möchte, auch nicht im heimischen Plattenregal, man die Musik trotzdem nicht missen will, sind FAIDRA die beste Alternative.

🇷🇺 Russland: Slawsja, Otetschestwo nasche swobodnoje

Russlands Black Metal ist oft, wie das Land und seine Einwohner: rau, kalt, einsam. Das birgt aber dafür auch eine Melancholie, die sich in dieser Art und Weise in keinem anderen Land finden lässt. Wer bei diesen hohen Sommertemperaturen lieber erdrückende Kälte spüren möchte, darf sich auf was gefasst machen. 

Trotz der damals schon reichlich gefüllten Diskografie, steckte 1995 Black Metal rückblickend noch in den Kinderschuhen. Damals hatte sich kaum jemand vorgestellt, was aus diesem skandinavischen Underground werden würde. Umso erstaunlicher ist es, sich OLD WAINDS anzuhören, die sich genau dann gegründet haben. 2005 veröffentlichte die Band ihr drittes Album "Scalding Coldness", und erschufen damit den ewigen Geheimtipp Mütterchen Russlands. Old School ja, aber erfrischend russisch.



Wenn man es statt eiskalt lieber düsterschwarz haben möchte, sind ALTAR OF WOE die beste Wahl dafür. Die noch junge Ein-Mann-Band schafft es direkt mit dem ersten Album "The Flame of Truth" zu überzeugen. 20 Minuten rasender Black Metal, der einem so richtig die Gehörgänge frei macht. Wer also einen kurzen rotzigen Paukenschlag braucht, ist hier genau richtig.


🇵🇱 Polen: Jeszcze Polska nie zginęła, Kiedy my żyjemy

Kapuze auf, Lederjacke an, Gesichtsmaske. Wenn MGLA etwas geschafft haben, dann diese Art der Ästhetik auf ewig im Black Metal zu verankern. Ihr inzwischen unverkennbarer Sound hat sich tief in die Szene gegraben und hat auf der ganzen Welt Wurzeln geschlagen. Dass das aber nicht immer so aus Polen sein muss, werde ich euch gerne präsentieren.
Hardcore und Black Metal passt nicht zusammen. Stil, Ästhetik, Attitüde, Ideologie, Musik. Hier herrschen so viele Grenzen vor, dass diese eigentlich nicht überwindbar sein sollten. IN TWILIGHT'S EMBRACE sehen das anders, und haben eine faszinierende Wandlung vollzogen. Angefangen als eine A-Typische Hardcore Band, entwickelt zu Lupenreinen, völlig zwang- und Klischeelosen Black Metal. Dennoch lässt die Band ihre Vergangenheit nicht vor der Tür, sondern bindet völlig natürlich Hardcore-Elemente mit ein. ITE sind meiner persönlichen Meinung nach, mit ihrem Album "Life Blood", zur Nummer 2 aus Polen geworden. Gebt euch diese geile Scheiße!!


Ein wenig länger mit dem ersten Lebenszeichen brauchten ODIUM HUMANI GENERIS. Fünf Jahre nach Bandgründung kam 2020 das erste Album "Przeddzien" heraus. Wer jetzt auf das Album-Artwork blickt, und darauf schließt, dass das Artwork die Musik widerspiegelt, hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Trist und einsam, trifft auf eine ganz außergewöhnliche Melancholie.



🇧🇾 Belarus: Serzam addanyja rodnaj sjamli

Belarus gehört zu einem der Länder, die immer etwas übersehen werden. Auch ich habe bisher nicht aktiv nach Bands aus Belraus gesucht. Ich kann auch nicht wirklich viel über das Land oder dessen Black Metal-Szene sagen, um genau zu sein, gar nichts. Was auch daran liegt, weil die Bands oft klingen wie der kleine Bruder aus Russland oder Polen. Ist das schlimm? Nein. Das Rad neu erfinden liegt nicht in der Natur von Black Metal, solange es rollt. Trotzdem möchte ich hier zumindest eine Band nennen.

Auf ZAKLON bin ich völlig zufällig gestoßen. Mich hat das Artwork so sehr angesprochen, dass ich einfach auf das Album klicken musste, als mir der YouTube-Algorithmus es mir vorgeschlagen hat. Die Band existiert bereits seit 1999, war mir aber bis zu dem Zeitpunkt gar kein Begriff. Wäre schade, wenn das für andere ebenfalls so bleiben sollte.



🇫🇮 Finnland: Oi maamme, Suomi, synnyinmaa

Finnischer Black Metal gehört zu den beliebtesten Arten des Genres, und das weltweit. Bands, die später noch erwähnt werden sollen, haben sich seit den 90ern zur absoluten Spitze im Genre gespielt. Der melodisch geprägte Sound wohnt in jeder Black Metal-Band aus Finnland inne. Inzwischen steht Finnland in Norwegen nichts mehr nach, mehr sogar. Derweil Norwegen immer faul auf den eigenen Lorbeeren lag, hat sich Finnland bis heute nicht hingelegt. Auch noch jetzt entstehen immer neue Bands, die es immer wieder schaffen, Finnland weiterhin unter den Top 3 im Black Metal zu verankern.

Wenn man Finnland im Ohr hat, denken die wenigsten an einen modernen Klang. THE MIST FROM THE MOUNTAINS haben dafür aber sehr wohl ein gutes Ohr. Hier trifft moderner Black Metal auf die 2. Welle und das ist alles so erfrischend anders. Das Debüt "Monumental - The Temple of Twilight" konnte mich direkt überzeugen. Und ich war sehr erfreut, mir die Band beim Steelfest anschauen zu können.



Wer es dann doch lieber etwas typischer finnisch mag, dem sollten WOLVES‘ WINTER mehr zusagen. Die Band existiert bereits seit 2008, hat aber erst 2021 ihr erstes Full-Length Album veröffentlicht. Doch das Warten hat sich eindeutig gelohnt. Melodisch finnisch, wie gewohnt, und dazu noch rasend kalt. Man könnte einen Einstieg als Band kaum besser machen.



Noch nicht Underground genug? Ok, dann habe ich CORAXUL im Angebot. Über die Band ist ziemlich wenig bekannt, daher kann ich hier als Information auch damit dienen, dass das Album "Vihavirsiä aamunkoin" 2021 erschien, und sowas wie ein WHO-is-WHO des finnischen Underground darstellt. Aber selbst das ist nicht ganz klar. Das Album sollte dennoch genug bieten, der seine Musik gerne in den Tiefen unter der üblichen Metal-Kruste sucht.



🇩🇪 Deutschland: Einigkeit und Recht und Freiheit

Deutschland hat es mir mit meiner Auswahl nicht leicht gemacht. Der Fundus, aus dem man in Deutschland schöpfen kann, ist so umfangreich, dass man den Überblick sehr schnell verlieren kann. Doch auch hier bilden sich Grüppchen, in denen immer wieder die gleichen Gesichter auftauchen. Ist das schlimm? Nein. Es gibt auch bei immer wieder auftauchenden Musikern ganz neue Ecken zu entdecken. Schauen wir mal, was ich aus dem Sack ziehe. 

Ich habe so meine Probleme mit Post-Black Metal, das ist kein Geheimnis, weil ich niemals müde werde, dass jedem (auch ungefragt) gerne ins Gesicht drückt. Doch wo fängt "Post" an, und wo hört es auf? Diese Frage habe ich mir bei BELTEZ sehr oft gestellt. Das Album "A Grey Chill and a Whisper" ist sehr modern, aber nicht so modern, dass es mich stört. Es ist gut durchdacht, fantastisch produziert und einfach ein verdammt starkes Album, das viel mehr Beachtung verdient. Ich bin zumindest sehr glücklich über das Vinyl im Regal.



Falls ihr meine vorherige Kolumne gelesen habt, werdet ihr euch vielleicht daran erinnern, dass ich von der neuen Black-Metal-Züchtung mit Dungeon Synth gesprochen habe. Eine der Bands, die das hervorragend machen, kommt aus Deutschland: ORDER OF NOSFERAT. Das Zwei-Mann-Projekt hat seit 2021 drei Alben veröffentlicht, und jedes weitere wurde besser. Weswegen ich hier auch das im Moment aktuelle Album von diesem Jahr - "Nachtmusik" - mit auf den Weg geben möchte. Underground Black Metal, trifft auf Keyboards aus 90er Jahre PC-Rollenspielen.


Kalt und überwältigend war und ist "Frostbann" von RIMRUNA. Die Band wurde mir mit diesem Album so richtig bekannt und ist mir seither sehr ans Herz gewachsen. Ich durfte dieses Zwei-Mann-Projekt schon zweimal Live erleben, und bin auch begeistert davon, wie gut die Musik von Platte auf die Bühne transportiert wird. Wer sich in schneebedeckten Bergen verlieren möchte, dem kann ich diese Band sehr empfehlen. 



Und hier endet die Liste für heute. Ich habe zwar noch einige Länder auf dem Zettel (unter anderem Australien, Frankreich und Österreich), aber 13 Bands und Alben sollten fürs erste Genügen. Außerdem sind wir ja noch nicht ganz fertig. 


Sternstunden im Black Metal 

Eine Top 10 Liste soll das hier nicht sein, das sind auch nicht meine Lieblingsalben (obwohl welche dabei sind). Allerdings soll diese Liste hier Alben aufzeigen, von denen ich der Meinung bin, die muss man gehört haben, um Black Metal - wie ich ihn verstehe - zu verstehen. Außerdem sehe ich darin einen guten Wegweiser, ob Black Metal einem überhaupt zusagt. Wer an keinem der folgenden Alben etwas finden kann, der muss sich wahrscheinlich eingestehen, dass Black Metal nicht so dein Ding ist. Hier und da gebe ich ein oder zwei Sätze als Kommentar ab, lasse die Alben aber sonst für sich alleine stehen. Und Regel 2 ist ab jetzt auch außer Kraft gesetzt.



SARGEIST - "Let The Devil In"

Das "Master of Puppets" von finnischen Black Metal. Das Album hat eine ganze Generation an Black Metal Bands beeinflusst, die bis heute bitterbös-melodische Riffs erschaffen. 



FUNERAL MIST - "Maranatha"

Eins der modernsten Black Metal-Alben, ohne dabei die Wurzeln des Genres zu vergessen. Düster, beängstigend, Grenzen sprengend. 



SARKRISTA - "Summoners Of The Serpents Wrath"

Bis Deutschland ein lang erhofftes Black Metal Revival erfuhr, war diese Band und dieses Album die Spitze. Und heute wahrscheinlich immer noch. 



MGLA - "With Hearts Toward None"

Die so ziemlich wichtigste Black Metal Veröffentlichung aus Polen. Ein weltweiter Trend hat sich in alle Hirnwindungen gedrückt. Wer dieses Album nicht kennt, macht was falsch. 



DEATHSPELL OMEGA - "Inquisitors Of Satan" und "SI MONVMENTVM REQVIRES, CIRCVMSPICE"

Manchmal ist es seltsam, wie sich Bands wandeln. 2002 haben DSO noch das beste Album ihrer Trve-BM Phase veröffentlicht und 2004 ein Album, das bis heute die Black-Metal-Grenzen überschritten hat, wie kaum ein anderes. 



TOTENWACHE - "Der Schwarze Hort"

Soviel Arroganz, habe ich mir verdient (Anmerkung der Redaktion: Du erwähnst das Album völlig zu Recht, aber etwas selbstgerecht ist diese schamlose Eigenwerbung dann doch 😉).



DARKSPACE - "II"

Wenn atmosphärisch, dann bitte so. In diesem Album droht nur Unheil, nichts ist schön, nichts ist gut, niemand hört dich schreien. Einem wird förmlich, wie im Weltall, die Luft abgeschnitten, und man treibt einfach nur hilflos davon. Großartig. 



GORGOROTH - "QUANTOS POSSUNT AD SATANITATEM TRAHUNT"

Das Album fällt bei einigen ganz vom Radar. Es kam 2009, nach den ganzen Querelen in der Band auf den Markt, und hat Infernus wieder die Zügel in die Hand gegeben. Was folgte war ein Album, das bei den zwei bisherigen besten Alben "Antichrist" und "Pentagram" nahtlos anschließen konnte. Auf dem Album wurde es schon gut gesagt "Rebirth of Gorgoroth".



MAKE A CHANGE… KILL YOURSELF - "Fri"

DSBM ist sehr oft nicht so meins - und das meistens wegen der mir viel zu weinerlich kreischenden Vocals, die schon einem Heulkrampf nahe kommen. Dabei ist die Musik in ihrer melancholischen Schwere wunderschön unerträglich. Und genau hier funktioniert einfach alles wunderbar schrecklich. Vocals heulen nicht, Musik erdrückt dich. Herrlich.



Wie angesprochen (und versprochen) folgt jetzt die "Trackliste" zu der Liste oben. Wer nicht jedes Album hören möchte, nur einen kurzen Überblick braucht, oder neue Ideen für Musik-Reaction Videos, kann sich dann hier gerne bedienen.


SARGEIST - 'Discovering The Enshrouded Eye'


FUNERAL MIST - 'Anti-Flesh Nimbus'


SARKRISTA - 'The Gathering Of Blackest Shadows'


MGLA - 'With Hearts Toward None VII'


DEATHSPELL OMEGA - 'Decadence'


DEATHSPELL OMEGA - 'Sola Fide II'


TOTENWACHE - 'Gloria Antichristi'


DARKSPACE - 'Dark 2.10'


GORGOROTH - 'Satan-Prometheus'


MAKE A CHANGE… KILL YOURSELF - 'Sjælefred'


Und weil ich hier schon zu viel Wort und Ton gebannt habe, möchte ich zum Abschluss nur kurz bleiben. Es ist mir schwer gefallen, meine mannigfaltigen Höreigenschfaten im Black Metal auf diese paar Bands und Alben runterzubrechen. Ich habe noch einiges, was ich erwähnen könnte (oder müsste) und vielleicht passiert das irgendwann auch. Aber bis dahin habt ihr mehr als genug Material.

[Host Of Cinder]





























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