Lange hat es gedauert, nun ist es endlich da: das neuste Album der Grünberger Death-Thrasher von PROFET. Das letzte Studiowerk der Hessen stammt noch aus dem Jahr 2015 und mit "Into The Void" will man jetzt beweisen wie viel sich seit dem verändert hat!Seit 2005 existiert diese Kapelle und hat es seitdem auf drei Alben gebracht. Sowohl das Debüt "Black Widow" als auch das Zweitwerk "Torture Of The Flesh" haben jeweils gezeigt, welches Potenzial in dem Kollektiv steckt, aber man blieb dennoch immer hinter seinen Möglichkeiten. Wer PROFET bis dato wirklichmächtig erleben wollte, musste sich das Quintett live anschauen (was generell eine gute Idee ist). Bereits beim ersten Durchgang fällt auf, dass die Produktion auf dieser Scheibe deutlich professioneller als früher klingt. Im Kern ist man sich zwar ansonsten sehr treu geblieben und bewegt sich beim Song-Writing im Spannungsfeld zwischen Death und Thrash Metal, aber schreibt mittlerweile pointiertere und stringentere Songs als zuvor. Gesanglich und Rhythmisch hat man ein deutlich stärkeres Übergewicht in Richtung Death Metal, während die Lead-Gitarre fast durchgängig im Thrash wildert. Natürlich gibt es aber auch ganze Songs, die mehr in die eine oder andere Richtung ausschlagen. So erinnert 'Violence' musikalisch eher an EXODUS (abseits des Gesangs), während 'Humanity Must Die' größere Querverweise zu (älteren) AMON AMARTH aufbaut. Man scheut sich aber auch nicht ab und an ganz andere Einflüsse einzubringen. So ist der Rauswerfer 'Just Another Leaf From The Tree' gespickt mit Anspielungen auf alte Blackened-Thrash-Truppen wie NECROPHOBIC, was auch gerade gegen Ende der Spielzeit noch etwas frischen Wind einbringt. Generell mag ich es auch, dass man bei den Vocals variiert und die Growls immer wieder um einige Screams und Shouts ergänzt. Auch die Gitarrensoli müssen gesondert erwähnt werden. Sie stechen stets heraus und bereichern die Songs enorm (wie man bei 'In Ashes I Shall Reap' besonders schön sehen kann).
Alles in allem ist "Into The Void" ohne Zweifel das beste Album, das PROFET bisher veröffentlicht haben. Das Song-Writing ist auf den Punkt, die Produktion drückt ordentlich und es gibt keinen überflüssigen Schnick-Schnack. Na klar, man kann auch argumentieren, dass man hier alles schon einmal gehört hat und dieser melodisch-extreme Stilmix in den 2000ern ordentlich totgedudelt wurde. Da muss ich dann aber dagegen halten, dass es nicht immer auf die Innovationskraft ankommt, sondern auch auf die Umsetzung und hier treffen die Grünberger direkt ins Schwarze. Wenn ihr euch also in den oben genannten Referenzen wiederfindet, dann riskiert auf jeden Fall ein Ohr und supportet dieses mittelhessische Original.
Seit 12.06.2022 bekommt man die CD bei der Band selbst.
8 von 10 Punkten
[Adrian]
Schönes Review und die Platte ist echt geil geworden.
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