Historische Bauwerke sind etwas beeindruckendes. Bis heute ist es nicht ganz geklärt, wie man vor etlichen Tausenden von Jahren die Pyramiden (ob nun in Ägypten oder Südamerika sei mal dahingestellt) und andere, besonders zum heutigen gehörenden Europa, Gebäude der Antike errichten konnte. Nicht umsonst gelten viele als wirkliche Wunder der Menschheitsgeschichte. Sie prangern hoch über uns und wollen uns nur mit sehr viel Arbeit ihre Geheimnisse entlocken. Aber so schön und faszinierend diese Bauwerke auch sind, wurden sie von der Moderne eingeholt. Verkommen zu Tourismus Attraktionen, oftmals verdreckt, geplündert und beschmiert. Um die Pyramiden von Gizeh tummeln sich inzwischen 25 Millionen Einwohner Kairos und gelten heute als gefährdet, weil ihre Beständigkeit nach 4500 Jahren der Erbauung dramatisch abnimmt. Irgendwie ist das schon traurig: einst erbaut für die damaligen Herrscher, vergöttert nicht nur durch das eigene Volk, sondern auch von denen, mit denen man eifrig Handel trieb. Jetzt steht man im Regal der Geschichte und staubt ein, wie das Klemmbaustein Modell vom letzten Weihnachten. Wenn ich meine Regale anschaue, dann stehen neben dem Klemmbaustein Modell die Vinylplatten solcher historischen Bauwerke. MERCYFUL FATE, JUDAS PRIEST, RUNNING WILD, ALICE COOPER und weitere tummeln sich zwischen ihren jüngeren Genre-Kollegen. Ich finde es spannend in die Vergangenheit zu schauen, und was sich daraus entwickelt hat. Man datiert das Geburtsjahr des Heavy Metal inzwischen auf das Jahr 1969 zurück. Damals wussten die Protagonisten des "Proto-Metal" keineswegs, was sie da angerichtet haben und was daraus werden würde. Aus den Anfängen irgendwo zwischen BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN und DEEP
Geburtshelfer des Metal wider Willen: DEEP PURPLE
PURPLE, entwickelte sich eine atemberaubende Welt der Musik, die bis heute Bestand hat. Heavy Metal, und alles, was darunter fällt, ist jedem ein Begriff. Man erlebte Höhen und Tiefen, aber gute Bands gab es in jeder Generation, in jedem Gerne, auf jedem Konzert oder Kutte.
Der Black Metal-Typ der euch hier gerade seine Gedanken um die Ohren bläst, hat fast die 40 erreicht. Wenn man von meinem ersten besuchten Konzert (1990, David Hasselhoff) absieht, war ich irgendwie schon immer fasziniert von Gitarrenmusik. Meine erste Metal CD war das "Black Album" (was eigentlich "Metallica" heißt). Dürfte zirka 1994 gewesen sein, als ich 'Wherever I May Roam' auf MTV entdeckt habe. Mein erstes Metal-Konzert, waren ebenfalls die 'Four Horsemen' aus Kalifornien, 1997. Man kann also behaupten, ich bin schon ein Weilchen dabei. Wieso erzähl ich euch das? Nun. Wir alle haben in unserer frühen Metal-Phase einiges mitgemacht. Die heute genannten Gatekeeper waren damals genau so wie heute, trotzdem hat man sich beweisen können und irgendwann hat man selber angefangen bei den Küken die Augen zu verdrehen. Also ja, auch ich habe mich dem schuldig gemacht, worüber ich heute meine Gedanken auslasse. Dennoch mit einem großen Unterschied: ich bin dabei nicht 'explodiert'. Denn was mich tatsächlich mehr stört als alles andere sind nicht die Gatekeeper sondern die Boomer. Die Boomer-Metaller.
Um das Mal zu erklären. Für mich sind Boomer-Metaller, (ergraute) Herren mit Kutte, die lieber einen Sack Heroinspritzen essen, als die Vergangenheit auch dort zu lassen. Alles nach den 80ern ist kein Metal mehr, Metal ist tot, neue Bands sind alle Scheiße, nichts klingt so wie damals - man kennt solche Sprüche. Der typische Boomer-Metaller verklärt dabei die Gegenwart völlig, falls er sie denn überhaupt kennt. Dabei geht mir besonders die Behauptung "Früher war alles besser" am meisten gegen den Strich. Dieser Satz ist zentral für die Überzeugung eines Boomer-Metaller. Man postuliert hier fröhlich von der hart gewordenen Leber weg, alles was Metal heute zu bieten hat, ist schlecht. Dabei verbirgt die Behauptung nicht nur eine unfassbare Ignoranz gegenüber der Metal-Szene, sondern auch des Boomer-Metaller Unwillen und Unfähigkeit, den eigenen Teller zu verlassen. Und noch etwas beweist die Behauptung sehr gut: die Unwissenheit über die angeblich geliebte Musik und Szene. Also dann, entwirren wir "Früher war alles besser" und schauen uns an, was da dran ist.
Früher...
Wie oft ich diesen Satz schon gehört habe, und er wird nur noch schlimmer umso mehr er gesagt wird. Der Satz bietet aber einige Punkte zum Verständnis eines
1975: als Maiden noch Underground waren
Boomer-Metaller. Zuerst stelle ich mir dabei eine Zentrale Frage: Was ist eigentlich dieses "Früher"? Was, wie, wann, wo, warum war Früher alles besser? Ich möchte darauf wirklich eine Antwort, denn bekommen habe ich nie eine. Zumindest keine plausible. "Wenn du das nicht miterlebt hast, kannst du das eh nicht einschätzen". Habe ich unter anderem als Antwort bekommen, auf diese Frage. Die Antwort ist also, keine Antwort zu geben. Nun gut. Dann mache ich es eben selbst. Früher also. Welches Früher? 1969? Ist das zu früh? Wie ist es dann mit 1986, zu spät? Wann beginnt Früher und wann hört es auf? Oder heißt Früher, zu einer Zeit, als der geneigte Boomer-Metaller noch damit angeben konnte, was ein besonderes Mimöschen er ist, weil er per Tape-Trading eine Demo irgendeiner damals vielleicht noch eher unbekannten NWOBHM-Band bekommen hat? "Schon mal was von IRON MAIDEN gehört?" ist eine Frage die 2021 anders beantwortet wird, als noch 1981. Oder ist 1981 auch schon nicht mehr früh genug? Alleine das ich einem Wort dieser Behauptung so viel Text, Zeit und Gedanken widme zeigt, was daran nicht funktioniert. Lassen wir das, Ich verschwende keine Zeit mehr damit und gehe über zum anderen Teil.
…war alles besser
Immer dieses postulierte "Alles". Ich könnt kotzen. Bist du wirklich, wirklich ganz sicher, lieber Boomer-Metaller, dass früher wirklich ALLES besser war? A L L E S? Das "Alles" ist dabei genauso schwammig wie "Früher". Man kann das gar nicht richtig einordnen, weil "Alles" nun einmal ALLES sein kann. Das ist nicht näher definiert, und ist ebenso nichtssagend wie "Früher". Was der Boomer-Metaller nicht versteht ist, dass er mit seiner Behauptung im Grunde nur sich selber belügt. Denn seine eigentliche Aussage ist eine andere. "Früher war alles besser" kann man am ehesten übersetzen mit: "Alles was ich noch von damals kenne, ist besser als das, was ich heute kenne". Der springende, wild um sich gestikulierende Punkte wurde gefunden. Und genau hier kann man wieder ansetzen.
I used to be with it, but then they changed what "it" was.
Now, what I'm with isn't it and what's "it" seems weird and scary to me. (Abe Simpson)
Alles, was ich von damals kenne:
Seien wir ehrlich, lieber Boomer-Metaller, du bist ein Mainstream-Rocker. AC/DC Shirt, kurze Hose im Army-Look, Kutte mit Bands wie JUDAS PRIEST, SLAYER und BLACK SABBATH, der davon überzeugt ist, mit GHOST den neuesten Underground entdeckt zu haben. Du magst Popmusik, und nicht zu wenig davon. Die Zeiten, in denen du den "Underground" beherrscht hast, sind lange vorbei. Deine vermeintliche Liebe zum Metal passiert höchstens am Wochenende. Und die Bands die du kennst und vergötterst, kennt sogar deine Tiktokkende Enkeltochter. Wem willst du eigentlich was erzählen, dass du METALLICA 1984 Live gesehen hast, oder damals mit Tom von SLAYER ein Bierchen gekippt hast? Das interessiert niemanden, und macht dich auch nicht zum Szene-Opa. Das ist eine nette Anekdote von früher - als noch alles besser war - aber sonst wertlos. Erzähl mir doch lieber, welche neue Veröffentlichung dich dazu gebracht hat, dieses grandiose Genre ganz neu für dich zu entdecken. Gibt keines, hm? Weil du nämlich nichts anderes kennst. Deine Mainstream-Metal-Musik ist nichts mehr besonderes. Und das spätestens seit 1991 und der Single-Auskopplung 'Enter Sandman'. Metal ist in der Gesellschaft angekommen, jeder kennt es. Deine Helden von Damals laufen heute im Rock-Radio neben NIRVANA, GREEN DAY oder IMAGINE DRAGONS. Aber wenn du nur einmal aus deiner Komfortzone kommen würdest, gäbe es Massen an Bands von denen du noch nie gehört hast, die nur auf dich warten. Nutze die Chance. Wirst du sie nutzen? Ich bin mir nicht so sicher.
Heute ist alles Schmutz: Schaltet man einen Rock Radio Sender ein, könnte man auf den Gedanken kommen, Rock/Metal wäre irgendwann in den 1990ern stehen geblieben, hatte Anfang der 2000er einen kurzes neues aufbrausen und ist erst wieder 2015 aufgetaucht. Wer nach den Radio-Playlisten einsortiert, ob Metal heute noch gut ist oder Relevanz besitzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Oder anders gesagt: wer davon überzeugt ist, dass das Radio die Metal-Musiklandschaft widerspiegelt, der hat noch nie was anderes außer Radio gehört. Außer vielleicht die zwei IRON-MAIDEN-CDs, mit von der Sonne ausgeblichenen Cover, im Auto.
Radio Bob: für viele Boomer der Inbegriff "Harter Musik"
Die dürfen aber nur gespielt werden, wenn die Tochter und Frau das erlauben - Metal auf der Überholspur, quasi. Aber ich glaube manchmal, dass das Radio (oder das CD-Regal des örtlichen Elektronikfachgeschäft) die einzige Bezugsquellen für Boomer-Metaller sind. Dabei erlebt Metal seit Jahren großartiges. Ganze Genre werden von neuen, jungen und wilden Bands aus dem Keller geholt. New Wave of British Heavy Metal ist wieder Trend, und das ist megagut! Daher ist es mir unverständlich, wie man so ignorant und borniert sein kann. Eine ganze Szene wird von ein paar Boomer-Metallern als nichtig erklärt. Ich nehme den Heinis nicht ab, dass es heute nichts gibt, was ihnen gefallen könnte. Nee, die kennen das nur einfach nicht, weil sie nicht wollen. Und dabei könnte es so einfach sein. Neue Bands veröffentlichen ihre Musik auf Vinyl und sogar Tape. Als Boomer-Metaller muss man sich also nicht im geringsten mit so neumodischen Kram wie Spotify oder Bandcamp herumärgern. Geht alles noch wie Früher. Und wie Früher, sind auch viele Bands: RIOT CITY, MIDNIGHT PRIEST, RAVAGER oder TRAVELER, sind nur ein Beispiel aus der Sparte Heavy-, Power- und NWOBH- Metal, und es gibt noch so viele andere. Aus fast jedem Bereich gibt es neues zu entdecken, das wie Früher klingt, daran mangelt es nicht. Es mangelt einzig und allein an deiner Einstellung, lieber Boomer-Metaller.
Das Radio, Quelle des Bösen:
Während ich diese Kolumne schreibe, bekomme ich mit, dass der Sohn von Eddie Van Halen (Wolfgang Van Halen) sein erstes Album veröffentlicht hat. Gehört habe ich davon natürlich auf der Arbeit auf einem Rock-Radio-Sender. Ich habe mir die Zeit genommen, um ein wenig in das Album reinzuhören. MAMMOTH WVH nennt sich seine Band und auch das Album. Ganz ehrlich, es ist halt moderner
Alternative Rock mit typischen Van Halen-Licks und -Soli. Es ist halt da. Ich erkenne nichts, was mich an Van Halen erinnert, also zumindest nicht in dem Maß, wie es im Radio verkauft wurde. Tatsächlich Entdecke ich sogar manchmal Parallelen zu VAN HALENS's "III" gemixt mit FOO-FIGHTERS-Worship. Ganz ruhig, so schlimm ist es nicht. Aber ich finde es interessant wie damit geworben wird. Van Halen (also der Papa) wird überall erwähnt, und ist irgendwie präsenter als Sohn Wolfgang. In Interviews geht es auch oft um den Vater und dessen Schatten. Was man dann natürlich erwartet, ist auch eine Van-Halen-Platte. Bekommt man aber nicht. Es ist eben nicht Eddie sondern Wolfgang. Und ich glaube, das lässt Alt-Metaller oft zu Boomer-Metaller werden. Sie erwarten 'Blackened' und bekommen 'Until it Sleeps'. Für mich ist das aber nur ein Symptom. Die eigentlichen Probleme liegen beim Boomer-Metaller selbst. Er will sich nicht auf neues einlassen, weil er Angst hat, wieder nur enttäuscht zu werden. Das ist zwar irgendwo nachvollziehbar, aber trotzdem kein Grund so gegen neue Bands zu schießen. Das Radio ist zudem furchtbar, besonders für Rock und Metal. Die Playlisten sind gefüllt mit Songs, die so oft totgehört wurden, dass man davon noch 12 weitere Videos von Adrian dazu bekommen könnte. Oder man hört plötzlich IMAGINE DRAGONS und fragt sich, ob man echt zu alt geworden ist und Früher wirklich alles besser war. Nee komm, Radio aus, Tapedeck an. Und in dem Tapedeck landet zum Beispiel DEAF DEALER. Die Heavy-Metal-Truppe aus Kanada hat zwei Alben veröffentlicht: "Keeper of the Flame" 1986 und "Journey Into Fear" 2014. Man merkt gar nicht, das zwischen den beiden Alben fast 30 Jahre liegen. Feinster 80er Heavy Metal, komplett unverdient unter dem Radar verschwunden. Unterbewertet wie Hölle. Gönnt euch unbedingt!
Mein Fazit der ganzen Situation ist auch gleichzeitig eine Erklärung. Bevor ihr mit Fackeln und Mistgabeln vor meinem Fenster auftaucht: natürlich ist es nicht verwerflich altes Zeug zu hören. Ich kann es verstehen wenn man lieber "Screaming for Vengeance" auflegt, anstatt die völlig unbekannte Band, die einem auch den Vinyl-Abend vermiesen könnte. Man isst halt am liebsten, was man kennt. Aber sich mit verschränkten Armen hinzustellen, sich davor sperren, neuem überhaupt eine Chance zu geben, nur um dann zu sagen "Früher war alles besser" ist meiner Meinung nach völlig daneben. Du, mein lieber Boomer-Metaller, bist kein Teil der Metal-Szene (mehr). Vielleicht warst du auch nie ein Teil davon. Vielleicht hast du dir nur immer dann eine Metal CD gekauft, wenn der Silberling beim Supermarkt und die Ecke für einen Heiermann verramscht wurde. Vielleicht hast du aber auch eine schöne Vinyl-Sammlung, die aber 1991 urplötzlich aufhört. Jedenfalls hast du selber Schuld an deiner Situation. Es ist unmöglich, dass Früher alles besser war, weil heute alles genau so gut ist (und manchmal sogar besser).
Ich wollte den alten Kommi bearbeiten, aber das ging leider nicht. Der Inhalt der hier jetzt steht ist der alte + Ergänzungen.
Zu H. ov. C:
Volle Zustimmung!
Boomer nerven mich auch. Allerdings hab ich irgendwann damit angefangen das alles völlig auszublenden und diese Idioten da reinzupacken wo sie hingehören, nämlich in die Idiotenschublade!
Man sollte immer die Kunst für sich beurteilen, weder woher sie kommt, noch wann sie gemacht wurde. Ein guter Song ist ein guter Song. Ein gutes Album ist ein gutes Album. Ich glaube das eigentlich Entscheidende immer gewesen. Und dabei ist nicht ausgeschlossen, dass es mal mehr, mal weniger innovativ ist.
Was ja auch der große Unterschied von "damals" zu heute ist: Früher waren viele neugierig darauf, was jetzt passiert, was entsteht. Heute liegen diese Leute selbstverliebt auf dem Sofa, hören 1x im Quartal noch Metal und haben einfach keine Ahnung von dem was in den lezten 20 Jahren passiert ist. Und mein Verdacht ist folgender und wohl nicht weit hergeholt:
Schon damals ging es vielen Boomern wohl nicht darum sich für die Musik zu begeistern, es war eben der Livestyle, "unsere Generation" usw... Deswegen geben ja auch viele ihren Metal-Livestyle auf. Darunter verstehe ich eben alles was mit den bösen Klischee's zu tun, diese plötzlich aufzugeben, "weil man aus dem Alter raus ist".
Ok, man muss mit 50 keine Spandex mehr tragen, aber man KANN. Und genau das würde ich feiern, wenn man eben das "Fuck off" wirklich lebt und das tut was einem gefällt. Aber da ja viele irgendwann Familien usw. haben und es ihre wohl falsch-gewählten Ehefrauen verboten haben, bleibt ihnen nichts übrig ein alter resignierender Zyniker zu werden, der außer CDU-Wählen udn Sprüche klopfen nichts mehr zu tun hat.
Metal lebt, Metal gibt es noch, nur scheinen wohl gerade viele alte Metaller besonders interessiert zu sein ihn totzureden. Und da fragt man sich WARUM?! Ganz einfach, weil sie selbst keine mehr sind. Weil die alte Led Zeppelin-Scheibe auch zuletzt vor 20 Jahren auf dem Plattenspieler aufgelegt worden ist.
Und dass es neues Zeug geben könnte, das verdammt gut ist - GOTT BEWAHRE. Darf nicht sein, ist ja kein 70er/80er... Alles doof. Metal war doch das Ding mit früher undso...
Ach ich könnte dazu selbst nen Artikel schreiben, aber damit hab ich es nicht so.
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Boomer nerven mich auch. Allerdings hab ich irgendwann damit angefangen das alles völlig auszublenden und diese Idioten da reinzupacken wo sie hingehören, nämlich in die Idiotenschublade!
Man sollte immer die Kunst für sich beurteilen, weder woher sie kommt, noch wann sie gemacht wurde. Ein guter Song ist ein guter Song. Ein gutes Album ist ein gutes Album. Ich glaube das eigentlich Entscheidende immer gewesen. Und dabei ist nicht ausgeschlossen, dass es mal mehr, mal weniger innovativ ist.
Was ja auch der große Unterschied von "damals" zu heute ist: Früher waren viele neugierig darauf, was jetzt passiert, was entsteht. Heute liegen diese Leute selbstverliebt auf dem Sofa, hören 1x im Quartal noch Metal und haben einfach keine Ahnung von dem was in den lezten 20 Jahren passiert ist. Und mein Verdacht ist folgender und wohl nicht weit hergeholt:
Schon damals ging es vielen Boomern wohl nicht darum sich für die Musik zu begeistern, es war eben der Livestyle, "unsere Generation" usw... Deswegen geben ja auch viele ihren Metal-Livestyle auf. Darunter verstehe ich eben alles was mit den bösen Klischee's zu tun, diese plötzlich aufzugeben, "weil man aus dem Alter raus ist".
Ok, man muss mit 50 keine Spandex mehr tragen, aber man KANN. Und genau das würde ich feiern, wenn man eben das "Fuck off" wirklich lebt und das tut was einem gefällt. Aber da ja viele irgendwann Familien usw. haben und es ihre wohl falsch-gewählten Ehefrauen verboten haben, bleibt ihnen nichts übrig ein alter resignierender Zyniker zu werden, der außer CDU-Wählen udn Sprüche klopfen nichts
mehr zu tun hat.
Metal lebt, Metal gibt es noch, nur scheinen wohl gerade viele alte Metaller besonders interessiert zu sein ihn totzureden. Und da fragt man sich WARUM?!
Ganz einfach, weil sie selbst keine mehr sind. Weil die alte Led Zeppelin-Scheibe auch zuletzt vor 20 Jahren auf dem Plattenspieler aufgelegt worden ist.
Und dass es neues Zeug geben könnte, das verdammt gut ist - GOTT BEWAHRE. Darf nicht sein, ist ja kein 70er/80er... Alles doof. Metal war doch das Ding mit früher undso...
Ach ich könnte dazu selbst nen Artikel schreiben, aber damit hab ich es nicht so.