Über TOTENWACHE schrieb ich in meinem Live-Review zur Zeremonie der Schatten IV noch folgendes: "Ihre Songs sind voll mit dichten Klangteppichen und besitzen eine einnehmende Atmosphäre. Leider fehlt es mir bei den Kompositionen in letzter Konsequenz an ausreichend Biss und kreativer Energie um den Spannungsbogen für mich über die volle Distanz des Auftritts zu erhalten." - nun durfte ich vorab in ihr Debütalbum "Der Schwarze Hort" reinhören und man hätte meine Worte von damals nicht schallender widerlegen können als mit diesem Dreher!
Schon die ersten Takte nach dem Intro von 'Urteil: Niedergang' zeugen davon, dass dieser Wellenbrecher einiges zu bieten hat. Erbarmungslos krachen die Riffwände über dem Hörer zusammen und umwickeln ihn zugleich mit einer filigranen Melodie, die sich in diesem krachenden Gewitter manifestiert. 'Galgenvögel' wiederum überzeugt durch
einen unwiderstehlichen Rhythmus, dessen Beat so konsequent in die Knochen geht, das sich irgendein Körperteil immer unbewusst mitbewegen muss. Neben diesen beiden Konzepten gibt es auch gerade in der zweiten Hälfte des Albums eine Menge klassischer Black-Metal-Motive, die an die späten Neunziger erinnern und sehr authentisch dargeboten werden.
Die Lyrics sind übrigens in Deutsch gehalten, was man sogar im Verhältnis gut verstehen kann, auch wenn sie unheimlich fauchend intoniert werden. Die Stimme hätte man sogar noch einen Ticken prominenter präsentieren dürfen, aber wirklich schlimm ist das nicht. An sich ist die Produktion nämlich wirklich gut geworden und verleiht auch Songs, die nicht die größte Innovationskeule schwingen, den nötigen Arschtritt, um sie mächtig und spannend zu halten. Bei einer Spielzeit von über 55 Minuten und einigen Songs jenseits der sechseinhalb Minuten Grenze ist es eine ordentliche Leistung, dass man keine Längen aufkommen lässt.
Alles in allem bin voll des Lobes für "Der Schwarze Hort". TOTENWACHE setzen mit diesem Full-Length-Debüt ein ordentliches Ausrufezeichen und liefern für mich definitiv das Black-Metal-Album des Monats, wenn nicht den ganzen Sommers, ab.
Wer klassischen Schwarzmetall mit vielen Aha-Momenten sucht, der sollte die Hamburger auf jeden Fall austesten. Persönlich distanziere ich mich nach diesem Werk ausdrücklich von meiner Live-Kritik, die ich eingangs zitiert habe. Mit diesen Nordlichtern sollte man auch zukünftig rechnen.
Ab 10.08.2019 wird das Werk beispielsweise bei Bandcamp erhältlich sein.
9 von 10 Punkten
[Adrian]
einen unwiderstehlichen Rhythmus, dessen Beat so konsequent in die Knochen geht, das sich irgendein Körperteil immer unbewusst mitbewegen muss. Neben diesen beiden Konzepten gibt es auch gerade in der zweiten Hälfte des Albums eine Menge klassischer Black-Metal-Motive, die an die späten Neunziger erinnern und sehr authentisch dargeboten werden.
Die Lyrics sind übrigens in Deutsch gehalten, was man sogar im Verhältnis gut verstehen kann, auch wenn sie unheimlich fauchend intoniert werden. Die Stimme hätte man sogar noch einen Ticken prominenter präsentieren dürfen, aber wirklich schlimm ist das nicht. An sich ist die Produktion nämlich wirklich gut geworden und verleiht auch Songs, die nicht die größte Innovationskeule schwingen, den nötigen Arschtritt, um sie mächtig und spannend zu halten. Bei einer Spielzeit von über 55 Minuten und einigen Songs jenseits der sechseinhalb Minuten Grenze ist es eine ordentliche Leistung, dass man keine Längen aufkommen lässt.
Wer klassischen Schwarzmetall mit vielen Aha-Momenten sucht, der sollte die Hamburger auf jeden Fall austesten. Persönlich distanziere ich mich nach diesem Werk ausdrücklich von meiner Live-Kritik, die ich eingangs zitiert habe. Mit diesen Nordlichtern sollte man auch zukünftig rechnen.
Ab 10.08.2019 wird das Werk beispielsweise bei Bandcamp erhältlich sein.
9 von 10 Punkten
[Adrian]
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