Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und allerorts erscheinen Listen mit den besten Alben des Jahres. Allerdings kann man bei den ganzen Aufzählungen nur wenige Überschneidungen erkennen. Es ist kein klarer Trend und kein echtes Muster spürbar, was in diesem Jahr übergreifend relevant gewesen ist.
Diese Aussage ist zwar nicht neu und diese Diskussion kommt in den letzten Jahren auch immer wieder auf, wenn es um Rückblicke geht. Allerdings geht es mir persönlich so, dass es mir immer schwerer fällt eine eindeutige Top Five oder Top Ten mit Alben zu erstellen, die mich in einem gewissen Jahr umgehauen haben. Auf Anhieb kann ich zwar sagen, dass mich "Motherblood" von den GRAVE PLEASURES am meisten beeindruckt hat und durch seinen
anachronistischen Wave-Sound einen erfrischenden Farbsprenkler in meiner sehr metallischen Ernährung darstellt, aber dann wird es schon schwer für mich aus dem Stegreif wichtige Platten aufzuzählen. Versteht mich nicht falsch. 2017 war ein gutes Jahr für harte Musik, aber es gab nicht wirklich die eine Strömung von der man sagen könnte: das hat die Gitarrenmusik maßgeblich dominiert. Es fällt auf, dass der Old-School Metal (egal in welcher Ausprägung) wieder etwas schwächer wird und der Hype-Train dahinter etwas abnimmt - obwohl die letzten Platten von zum Beispiel WOUND, ARROGANZ oder BLOOD OF SEKLUSION wirklich mächtig gewesen sind. Gefühlt ist Black Metal dafür wieder präsenter geworden und ist gegenüber den rotzigen, klassischen Death-Metal-Sparten erstarkt, was aber auch nur an meiner persönlichen Wahrnehmung liegen mag. Mit den aktuellen Releases von THE COMMITTEE, SARKRISTA, STREAMS OF BLOOD oder auch CORPUS CHRISTII sind einige starke Scheiben erschienen, die den Untergrund des Genres ordentlich angeheizt haben.
Von den größeren Bands hat mich wiederum nicht so viel vom Hocker gerissen - KREATOR und SAMAEL haben solides Zeug veröffentlicht, das die Welt aber auch nicht in den Grundfesten erschüttert hat. Dafür ist wiederum eine Menge lahmer Krempel auf den Markt geworfen worden. VENOM INC sowie MORBID ANGEL beispielsweise haben mit erschreckender Belanglosigkeit für Aufsehen gesorgt.
An dieser Stelle würde ich deshalb gerne wissen wie ihr die Veröffentlichungen in diesem Jahr bewertet. Seid ihr zufrieden mit dem Veröffentlichungsjahr 2017? Was hat euch beeindruckt und was hat euch enttäuscht. In jedem Fall wünsche ich und die ganze Totgehört-Crew euch ein paar angenehme Feiertage und einen guten Rutsch in neue Jahr. Wir danken allen die uns die Treue gehalten haben und freuen uns darauf mit euch gemeinsam auch 2018 wieder den Underground zu durchstreifen.
[Adrian]
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