Freitag, 3. April 2015

CD-Review: Spectral Darkwave "First Last Contact"

Wenn man sich eine Liste ausdenken müsste mit Genres, die man noch nie gehört hat und die man gerne mal hören würde, würde Symphonic Industrial Death Doom in meiner Liste sicherlich nicht zu finden sein. Und doch ist es genau das, was der Promotext zum Debüt von SPECTRAL DARKWAVE anpreist. Irgendwie hat die Neugierde dann aber doch gesiegt, und ich stürzte mich in das Abenteuer "First Last Contact", gespannt ob der Albumtitel sinnbildlich für meine Beziehung zur Band sein sollte.
'A Distant Dawn' beginnt dann auch direkt etwas Science-Fiction-Industrial
mäßig, bisschen trippig, aber ist schlussendlich nur das Intro zu 'Retake Mars!', das schon deutlich doomiger daherkommt, zwischendrin das Tempo aber auch wieder deutlich anzieht, dann aber leider völlig langweilig klingt und mit vom Gesang her ein bisschen an 'Now, Diabolical' für Arme erinnert. Total verkorkst ist dann der Anfang von 'Under Ebon Lash' mit dem schiefen Frauengesang der wirklich überhaupt nicht passt. 
Wieder doomiger wird es dann bei 'My Hand The Gavel', das mit seiner düsteren Romantik deutliche Gothic-Assoziationen und sogar leichte HIM-Reminiszenzen in langsam weckt, ohne aber deren Konsequenz zu erreichen. 
Insgesamt kommen einem viele Teile dann doch auch sehr bekannt vor. Zum Beispiel erinnern die  gesprochenen Teile sehr an CARACH ANGREN auf "Death Came Through A Phantom Ship", ein Album dass an einigen Stellen Pate für das vorliegende Werk stand, auch was die symphonischen Einsprengsel angeht, die bei CARACH ANGREN aber besser inszeniert und eingebunden sind.
Fazit: "First Last Contact" ist ein nicht uninteressantes Album mit einer zumindest für meine Ohren unbekannten Klangästhetik, einer Mischung aus Symphonischen Elementen aus dem Gothic-Bereich, harten Synths sowie relativ typischen Death Doom-Elementen. Diese Melange sorgt aber nur bei den ersten Durchläufen für Neugierde. Auf Dauer kann sich das nicht wirklich halten, viele Sachen wirken zu arg zusammengewürfelt und ergeben keine kohäsive Mischung. Somit scheint sich der Albumtitel leider doch zu bewahrheiten, denn wenn SPECTRAL DARKWAVE ihren Sound nicht relativ deutlich verändern, ist mein Interesse an weiteren Outputs doch gering.
Seit 30. März kann man sich bei Occidental Records diesen Bolzen besorgen.

4 von 10 Punkten

[Nezyrael]

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