Donnerstag, 26. Juni 2014

CD-Review: Doomed "Our Ruin Silhouettes"

Endlich bekommen Death-Doom-Jünger neues Futter! Die Zwickauer DOOMED haben nach zwei Jahren endlich ein neues Album am Start, das auf den Namen "Our Ruin Silhouette" hört. Dabei haben sich die Sachsen prominente Unterstützung ins Boot geholt.
Gleich beim Opener hört man die Stimme von Pim Blankenstein, der als Sänger
von OFFICIUM TRISTE zu den Mitbegründern der tödlichen Langsamkeit zählt. Aber auch alleine schaffen es die Ostdeutschen verdammt starke Songs zu schreiben, die zwischen schwerer Death-Metal-Lava und doomiger Melancholie schwelgen. In ihrer Qualität reichen sie fast an meine großen Helden aus dem Norden heran und spielen sogar einen ähnlichen Stil wie OPHIS (allerdings findet sich in der Musik der Kieler ein größerer Funeral-Doom-Anteil wieder). DOOMED ist an vielen Stellen (wie zum Beispiel 'A Reccurent Dream') wesentlich verträumter und besitzt einen hohen Melodieanteil. Dieser ist zwar nicht so dominant wie etwa bei NAILED TO OBSCURITY oder INSOMNIUM, aber durchaus vorhanden. 'The Last Meal', bei dem die Kapelle von Ex-IMPENDING-DOOM-Fronter Andreas Kaufmann unterstützt wird, ist wiederum (vor allem bei der Einleitung) sehr hart und prügelt erst mal tüchtig drauf los, bevor man sich wieder den schwermütigen Passagen widmet. Dennoch bleibt es insgesamt einer der härteren Tracks der Platte. Demgegenüber ist 'My Hand In Yours' wesentlich "romantischer" (was man allerdings im Kontext sehen muss), auch wenn es hier nicht an bleischweren Gitarren mangelt.



Generell kann man eigentlich nichts Schlechtes über dieses Album sagen. DOOMED präsentieren sich hier von ihrer besten Seite und machen ihren beiden Vorgängeralben mit diesem Release alle Ehre. "Our Ruin Silhouettes" bleibt dem Stil der Band bis in das letzte Detail treu und wird durch die Gastbeiträge sogar noch weiter aufgewertet. Im Schatten des Death-Metal-Revivals scheinen auch immer mehr düstere Doom-Deather ihre Chance zu wittern und veröffentlichen vermehrt richtig fantastische Alben. Im Moment lohnt es sich traurig zu sein, denn der Soundtrack dazu ist einfach nur schön.
Seit Ende April ist der neue Opus von DOOMED über Solitude Productions auf dem Markt.

8,5 von 10 Punkten

[Adrian] 

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