Montag, 10. September 2012

Band Of The Week: Deserted Fear



Ein Album das beim Kultlabel FDA Rekotz erscheint, Mix und Mastering von Schwedentod-Großmeister Dan Swanö und ein Cover, das von Necromaniac-Illustrator Thomas Westphal gezeichnet wurde. Das sind die Eckdaten des Debütalbums von DESERTED FEAR, das auf den Namen "My Empire" getauft wurde. Ein echter Hassbolzen, der so produziert wurde, wie es sich gehört.
Die Songs haben eine Menge Druck und alle Instrumente klingen satt ohne überproduziert zu wirken. Das Songwriting ist einprägsam ohne sich anzubiedern oder poppig zu klingen. Während Melodien und Groove in einem perfekten Verhältnis zu extremer Brutalität und Räudigkeit stehen. Es ist echt schwer das Gehörte in Worte zu fassen, denn man entdeckt echt eine Menge im Sound der Thüringer. Allein der Opener 'The Battalion Of Insanities' ist eine echte Granate, die umgehend zündet. Der Track hat eine wunderbare Dynamik und feuert was die Rohre hergeben. 'Pestilential' ist da ähnlich, aber legt noch einmal eine weitere Schippe obendrauf. 'The Black Incantation' weist sogar das Potenzial auf um ein Live-Hit zu werden und imponiert mit einem Chorus, der direkt ins Ohr geht.  'Morbid Infection' hat wiederum tolle Gitarrenläufe (hört euch mal allein die Bridge-Parts an), die etwas an AT THE GATES erinnern. Aber auch 'Fields Of Death' überzeugt mit tollen Riff-Ideen und animiert unweigerlich zum mitwippen.
Der Titeltrack, den man sich auch auf Soundcloud anhören kann, überrascht mit einer gut-dosierten Portion Black Metal. Das Drumming ist über weite Strecken sehr aggressiv und schnell und die fauchende bis kreischende Stimme von Sänger Mahne passt da auch wunderbar rein. In eine ähnliche Kerbe schlägt ebenfalls der Rauswerfer 'Bury Your Dead'. Hier findet man ein starkes Main-Riff, das kalt rattert wie eine Kreissäge. Mit siebeneinhalb Minuten ist der letzte Titel auch gleichzeitig der längste, wird aber nicht langweilig. Im Gegenteil dieser Song, hat das Potenzial das 'The Rack' von DESERTED FEAR zu werden!
Womit auch das passende Stichwort gefallen wäre, denn man hört besonders stimmlich im Sound der Mitteldeutschen eine Menge ASPHYX heraus, aber auch insgesamt ist viel holländischer Einfluss vorhanden. Ich bin mir sicher, dass die drei Musiker auch gerne mal die eine oder andere Platte von PESTILENCE, HAIL OF BULLETS oder GOREFEST im CD-Spieler rotieren lassen. Aber natürlich ist auch die schwedische Schule auszumachen, was bei einem Herrn Swanö am Mischpult auch wenig verwundert. Besonders seine eigene Band EDGE OF SANITY oder auch BLOODBATH haben zumindest in kleinen Dosen ihre Spuren hinterlassen.
DESERTED FEAR machen aber mehr als nur Einflüsse kombinieren. Sie haben es geschafft eine ganz eigene Death-Metal-Spielweise zu kreieren, die sich vom typischen HM2-Pedal-Sound unterscheidet und trotzdem klar als Old-School Death Metal zu identifizieren ist. Eine so rasche Stilfindung nur zwei Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Demo ist beachtlich. Diese Kapelle muss man einfach respektieren und auch wenn momentan sehr viele verdammt starke Extremisten-Combos aufblühen, hat diese Gruppe aus Eisenberg besonders gute Chancen dauerhaft im Gespräch zu bleiben. Langsam läuft Schweden echt Gefahr seinen Ruf als Szene-Hauptsitz zu verlieren, denn mit Bands wie DESERTED FEAR sieht die deutsche Death-Metal-Szene einer rosigen Zeiten entgegen. 

post scriptum: Wichtig für alle, die Blut geleckt haben, "My Empire" wird am 28. September 2012 über FDA Rekotz erscheinen.

[Adrian]

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