Freitag, 3. Dezember 2021

CD-Review: Rexul "Erebus​.​.​.​Virtuosus​.​.​.​Alpha​.​.​."

REXUL wird den meisten von euch nichts sagen. Das Duo aus NRW veröffentlicht dieser Tage sein Debüt "Erebus​.​.​.​Virtuosus​.​.​.​Alpha​.​.​." bei F.D.A. Records. Wer allerdings im Death-Metal-Untergrund der letzten Dekade sehr aktiv gewesen ist, dürfte sich vielleicht an ihre Vorgängerband erinnern.DIABOLICAL IMPERIUM aus Gummersbach hieß besagte Kapelle und die thrashigen Todesmetaller haben einige herausragende Auftritte in den fast zwei Dekaden ihres Bestehens abgeliefert und Anno 2015 bei einem ihrer letzten Gigs im Koblenzer Jam Club war ich seinerzeit auch vor Ort gewesen. Simon und seinem Kollegen Benny scheint seitdem die Lust auf Death Metal aber nicht vergangen zu sein, denn mit

diesem neuen Zwei-Mann-Projekt startet man noch einmal frisch durch und hat mit dem oben genannten Wriezener Szenelabel auch direkt einen ordentlichen Deal erwischen können. Wer F.D.A. Records kennt (und wenn ihr diesen Blog nicht erst seit gestern lest, dann sollte euch diese Plattenschmiede ein Begriff sein), dann könnt ihr erahnen, welche Art von Death Metal euch hier erwartet. Die alte Schule macht sich aber auch ohne Vorkenntnisse relativ schnell bemerkbar. Nach dem dungeon-synthetischen Intro wird man direkt in eine Zeit zurückgeworfen, als MORBID ANGEL und IMMOLATION auf dem Höhepunkt ihres Schaffens waren. Wobei dieser Vergleich nur bedingt passt, denn die Inspirationsquellen der beiden Musiker sind deutlich weiter zu fassen. Immer wieder verirren sich auch melodische bis singende Riffs beziehungsweise Soli in die einzelnen Songs ohne dabei aber deplaziert zu wirken oder den Härtegrad zu verwässern. Im Gegenteil, die beiden recht unterschiedlichen Ansätze verbinden sich zu einem stets spannden Gesamtbild. Das thrashige Erbe der Vorgängerband (was man auch früher nur subtil wahrnehmen konnte) schlägt sich hier in einem bevorzugten Stakkato-Beat nieder, den ich an sich immer sehr gern habe. Jedoch klingt mir das Drumming hier zu klinisch und mechanisch (ich gehe davon aus, dass es sich um eine entsprechende Software handelt, die man hier genutzt hat, da kein Schlagzeuger in den Credits angegeben wurde). Das ist kein Dealbreaker und wenn man selbst Musik macht, weiß man wie schwer es ist ordentliche Drummer zu finden, aber mit organischerem Geprügel wäre die Scheibe halt noch geiler gewesen. Denn das Song-Writing in sich ist schon mächtig und weiß wie man rasiert. Da hört man die Erfahrung der beteiligten Bandmitglieder definitiv heraus. Die zwei Herren wissen einfach wie man substanziellen Todesstahl kreiert. Die Vocals wiederum sind ein ganz ordentliches Gebelle, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass man hier etwas zu sehr versucht hat am Equalizer herumzuschrauben. Die Growls gehen zwar in völlig in Ordnung, aber grummeln im Mix etwas zu sehr in der Tiefe herum und lassen Ausreißer in die Höhen vermissen.
Trotz diesen kleineren Abzügen in der B-Note solltet ihr jetzt keinen falschen Eindruck von "Erebus​.​.​.​Virtuosus​.​.​.​Alpha​.​.​." bekommen. REXUL liefern einen sehr ordentliches Debüt ab, das man sich als Death-Metal-Fan unbedingt mal angehört haben sollte. Natürlich wird man hier keine musikalische Revolution vorfinden, aber wer noch ein bisschen Geballer braucht bevor es in die Weihnachtsferien geht, der ist hier genau richtig. 

7,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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