Sonntag, 31. März 2019

CD-Review: Chaedrist "Chaotheosis"

Es hat ein wenig gedauert und dann ging es (gefühlt) doch relativ schnell. Die Rede ist vom neuen Album der bayrischen Black-Metaller von CHAEDRIST. Vier Jahre hat man nun auf einen Nachfolger des Debüts "Grandevality" warten müssen, aber das ist nun bald vorbei. Das Zweitwerk hört auf den Namen "Chaotheosis" und ist ab Anfang April verfügbar. 
Die Bajuwaren sind zwar eine Black-Metal-Kapelle, aber wer das Debüt kennt, weiß dass es sich beim Münchner Gespann nicht um den typischen Panda-Club mit Rumpelsound handelt. CHAEDRIST achtet nach wie vor auf einen sehr ausgereiften Klang und klingt dabei stellenweise vom Feeling her wie eine Tech-
Death-Band. Das kann man sowohl als Kompliment verstehen, wie in Bezug auf die wirklich ausgezeichnete Riffarbeit (á la 'Ante Aras Ad Sidera'), als auch als dezente Kritik - so ist mir persönlich das Drumming oft einen ticken zu klinisch und wirkt stellenweise geradezu mechanisch (besonders die Snare). Den ein oder anderen Song kannte man ja bereits vorab durch Streamings oder Live-Auftritte wie 'Sæliclîche Vinsterheit' oder 'Lichtdurchflutet'. Aber auch abseits davon gibt es eine Menge zu entdecken. Sprachlich reist man historisch und geographisch durch halb Europa und bietet textlich immer wieder ordentlich Abwechselung. Das gilt auch für die musikalische Ausrichtung denn auf die schwarzmetallischen Grundierung werden immer wieder Motive aufgetragen, die man so auch aus den Bereichen Pagan oder (Melodic) Death Metal her kennen könnte. 
Das alles rückt CHAEDRIST deutlich näher an Schwarzheimer-Truppen heran, die bei Century Media oder Season Of Mist unter Vertrag stehen, und distanziert sie gleichzeitig von Bands, die musikalische Talentfreiheit mit Image ausgleichen wollen. Wer also kein Problem damit hat, dass der Sound ordentlich poliert wurde und das Song-Writing durch andere Subgenres beeinflusst wurde, sollte sich "Chaotheosis" auf jeden Fall anschauen. Die Oberbayern machen mit diesem Dreher definitiv klar, dass sie das Zeug haben mit den Größen der Szene mitzuhalten und  dem Untergrund zu entwachsen.

Ab voraussichtlich 05.04.2019 wird es dieses 40-Minuten-Werk direkt bei der Band selbst zu beziehen geben.

8,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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