Mit der aktuellen EP von LIFETAKER liegt eine weitere interessante Promo schon wieder viel zu lange bei mir herum! Das Quartett aus dem Ruhrpott hat mir bereits vor einigen Wochen ihren Monolithen "Thanatos" zugeschickt, den ich bisher etwas stiefmütterlich übersehen hatte. Diesen Umstand wollen wir jedoch hiermit korrigieren.
Zwölf Minuten und sieben Tracks - mehr Raum benötigen die Nordrhein-
Westfalen nicht um ihr musikalisches Manifest zu postulieren. Die Sprengung der Zwei-Minuten-Grenze ist in diesem Zusammenhang eine seltene Ausnahme und wird auch lediglich in zwei Titeln realisiert. Über alle Songs hinweg prügelt man sich schleppend und bellend durch die Landschaft und erschafft eine ansprechende Mixtur aus Sludge und Crustcore, die auch Extreme-Metal-Jüngern gefallen dürfte. Das Song-Writing besticht durch wütende Growls, angeschwärzte Screams und apokalyptischen Riffs, die jederzeit von aggressiver Raserei auf mahlende Verdammnis umschalten können. Das macht dieses Werk interessant für gleich mehrere metallische Subgenres. Black Metaller werden sich über die repetitive Hypnose der Melodien freuen (hört dazu zum Beispiel in 'Epitaph' rein), während Todesmetaller das Stakkato-Geballer in Songs wie 'Trenches' feiern werden. Aber auch Doom-Anhänger werden genug tonnenschwere und düstere Passagen finden, die sie in Verzückung versetzen werden (vorzugsweise im Opener 'Keres').
Im Grunde ist es witzig. Eine Band wie LIFETAKER ist weder Black, Death noch Doom Metal (eigentlich ist sie überhaupt nicht "Metal" per Definition) aber vereint durch ihren Stilmix aus Crust, Hardcore und Sludge so viele verschiedene Facetten auf sich, dass man die unterschiedlichsten Metalheads zufrieden stellen wird. Dieses erste Lebenszeichen ist ein großartiger Einstand und macht definitiv Lust auf mehr.
"Thanatos" gibt es seit dem 1. Mai 2018 als digitalen Download bei Bandcamp oder als eines von 100 Digipaks direkt bei der Band. Allerdings ist auch eine Tape-Veröffentlichung bereits in Planung.
[Adrian]
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