Dienstag, 14. März 2017

Reingehört: Crackhouse "self-titled"

Zurzeit heißt es immer häufiger: Ab in den Sumpf! Denn Sludge und Stoner Doom werden immer beliebter. Alte Bands und Künstler bringen neue Alben und Tourneen an den Start, während gleichzeitig auch eine wachsende Anzahl von jungen Bands das Licht der Welt erblickt. Eine Kapelle aus diesem Gelege nennt sich selbst CRACKHOUSE und präsentiert uns dieser Tage ihren ersten selbst-betitelten Release.

Schaut man sich die Referenzen der Franzosen an, die sie selbst im Promo-Sheet anführen, macht ihre Namenswahl noch sehr viel mehr Sinn. Oder welchen Banner würdet ihr euch selbst geben, wenn ihr auf DOPETHRONE, WEEDEATER und BONGRIPPER stehen würdet? Persönlich würde ich noch ELECTRIC WIZARD in den Ring werfen, aber auch so solltet ihr bereits ein Klangbild vor Augen haben. Die etwa 20 Minuten Spielzeit reichen gerade für zwei Tracks aus und kriechen dabei langsam und entspannt wie eine Nacktschnecke auf Magic Mushrooms über das eigene Trommelfell. Der Groove ist gerade zu gigantisch und wirkt durch den baritonen Frontgesang noch drückender. Standesgemäß sind die meisten Passagen des Liedguts allerdings instrumental gehalten und nehmen den Hörer mit auf einen Drogentrip durch staubtrockene Stoner-Wüsten und klebrigen Doom-Moorast. 
CRACKHOUSE überschlägt sich zwar nicht mit Innovationen, die der Szene bisher völlig unbekannt gewesen wären. Ihr erste EP zeigt jedoch eindrucksvoll, dass das auch gar nicht zwingend notwendig ist. Mit viel Leidenschaft und kanalisierter Urgewalt, sorgen die Männer aus Tours dafür, dass die nächste Flucht vor der Realität nicht ohne Soundtrack auskommen muss.

Argonauta Records bringt ihre Version der EP am 7. April auf den Markt, nachdem sie in kleiner Auflage am 13. Februar auch schon bei Big Ground Records veröffentlicht wurde.

[Adrian]

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