Mittwoch, 23. März 2016

Reingehört: Booze Control "The Lizard Rider"

Auf die heutige Band in unserer Review-Spalte haben mich die hessischen Stahlträger von BLIZZEN hingewiesen. BOOZE CONTROL hat nicht nur einen sehr klangvollen Namen, sondern sind eine traditionsbewusste Metal-Kapelle aus dem schönen Braunschweig. Der Vierer ist hervorgegangen aus der inzwischen aufgelösten Schwermetall-Truppe SHEPERD'S GUNS, die zu Dreiviertel die selben Bandmitglieder besessen hat. Das ist aber Schnee von gestern. Anno 2016 haben die Niedersachsen mit "The Lizard Rider" (vor allem in Verbindung mit dem wunderbar gestalteten Artwork ist das ein großartiger Titel) bereits ihr drittes Album seit Gründung am Start und servieren uns zehn Songs, die den golden Achtzigern  huldigen sollen.
Musikalisch ist der Auftakt eine bekömmliche Mischung aus Mid-Tempo und schnellen Passagen, die zwar einfach gestaltet sind, aber dennoch gut ins Ohr gehen. Ein Beispiel für einen klassischen Brecher in mittlerer Geschwindigkeit ist 
'Nevermore', der den Hörer unauffällig mit einem simplen und einprägsamen Beat anlacht. Direkter ist im Anschluss 'Rats In The Walls'. Der Stakkato-Rhythmus in Verbindung mit den hohen Schreien von Sänger David sorgt für einen gefälligen Vibe, der irgendwo zwischen Ozzy Osbourne und King Diamond zu verordnen ist ohne sich dabei auffällig auf diese Referenzen zu beziehen. 'Fury Road' (Mad Max lässt grüßen) wiederum ist ein Rocker mit einem verstärkten Tempo - kein Speed Metal aber dennoch dynamisch und treibend. Erinnert ein wenig an EXCITER und genau so heißt auch der nächste und letzte Titel. Ein solider Track mit einer ansprechenden Melodie. Mehr allerdings kann man hierzu auch nicht sagen.
Und genau das ist das Problem von "The Lizard Rider". Hier ist hier alles nur auf einem soliden aber nicht außergewöhnlichen Niveau. Man nickt zwar die ganze Zeit mit und die Musiker hinter BOOZE CONTROL erledigen ihre ihnen zugeteilte Aufgabe auch sehr gewissenhaft. Vielleicht kommt live die Energie der Niedersachsen besser rüber, aber auf CD bleibt es lediglich bei einem guten Gesamteindruck. 

Irgendwie muss das Ganze aggressiver und bissiger klingen, um Gänsehaut zu verursachen. Abseits von ein paar tollen Melodien und intelligenten Arrangements, fehlt hier einfach der nötige Kick. Hört dennoch selbst mal rein, schlecht ist keiner der zehn Titel, sie zünden lediglich nur bei mir nicht zu 100%.
Ab 15.04.2016 kann man bei Infernö Records diesen Dreher käuflich.

[Adrian]  

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