Dienstag, 2. Februar 2016

Editorial: Poll 2015 - Das Ergebnis

Fünf Wochen hattet ihr Zeit abzustimmen und uns eure Meinung zum vergangenen Metal-Jahr 2015 abzugeben. Und die Resonanz war überwältigend. Wir haben es souverän in den zweistelligen Bereich bei den Teilnehmerzahlen geschafft und konnten sogar mehr als drei Leute motivieren, die den Beitrag geteilt haben, so dass wir die Gewinner unseres Gewinnspiels tatsächlich auslosen müssen (etwas Geduld an dieser Stelle: die Verlosung folgt!). Hier erstmal die Highlights aus unserem offiziellen Fragebogen, der - um es vorneweg zu sagen - nur an wenigen Stellen ein eindeutiges geliefert hat.
Die erste Frage versuchte eure Bands des Jahres zu ermitteln. Und obwohl man bis zu fünf Namen nennen konnte, gab es so gut wie keine Überschneidungen. Mehrfach genannt wurden zum einen CHAPEL OF DISEASE, die mit "The Mysterious Ways Of Repetitive Art" nicht nur den Titel "Album des Monats" im Rock Hard ergatterten sondern auch die Grenzen des Old-School Death Metal an sich aufgesprengt haben. Zum anderen bekamen auch die Polen von MGLA mehr
als eine Stimme und bestätigen damit ihre Stellung als Black-Metal-Durchstarter 2015. Ansonsten gibt es ein buntes Gemisch aus verschiedenen Bands und Interpreten, die die ganze Bandbreite des Totgehört-Spektrums abdecken.
Ein ähnlich diffuses Bild bietet sich bei den Alben des Jahres. Auch hier setzen sich die Schwarzheimer von MGLA mit "An Exercise In Futility" gegen die Konkurrenz durch und vereinen mit vier Stimmen eindeutig die meisten Wähler auf sich selbst und lassen damit "Musik ist auch keine Lösung" hinter sich, das überraschenderweise mit zwei Nennungen auf dem zweiten Platz landet. Ein tolles Ergebnis für den Crossover-Deutsch-Rapper ALLIGATOAH, der ja eigentlich nicht das stilistische Spektrum unseres Magazins passt.
Bei den besten Live-Bands ist das Bild natürlich auch wieder sehr heterogen. Die einzige Band, die es hier auf zwei Nennungen bringt ist OBSCURE INFINITY. Eigentlich hätten die Westerwälder einen eindeutigeren Sieg verdient, denn diese Herren feuern ein atmosphärisches und technisches Feuerwerk ab, das seines gleichen sucht. Wer sich selbst davon überzeugen will, hat am 11. März im Jam Club wieder die Möglichkeit dazu.
Die Kategorie Top-Songs 2015 hätte man sich rückblickend auch sparen können. Denn hier gehen Meinungen natürlich noch weiter auseinander. Mit zwei Nennungen hat es auch hier MGLA wieder geschafft die Nase vorn zu haben (mit 'Exercises in futility IV'). Insgesamt wurden vier Songs der Polen von drei Usern angegeben, womit sie auch diese Kategorie verdient gewinnen.

Das beste Festival ist zum Glück eindeutiger zu bestimmen als die vorherigen Sieger. Mit fünf Nennungen hat das Party.San Open Air andere Events wie zum Beispiel das Ragnarock oder das Summer Breeze weit hinter sich lassen können.
Bei den Helden des Jahres gibt es auch wieder eine große Auswahl an unterschiedlichen Antworten. Die originellsten Einreichungen dabei waren: 
"Das Trikotengagement von HEAVEN SHALL BURN bei Carl Zeiss Jena. Mehr davon." oder "Mein Sohn Little Simon, der mit 11 Jahren schon Blastbeats und
Doublebass hinlegt, das selbst erfahrene Drummer neidisch werden, meist aber respektvoll sich verneigen :-)", aber auch unser Kollege FilmElf wurde genannt genauso wie folgende exakt so beschriebene Person: "Gottköing und Kaiser des ewigen Imperiums, Beschützer des Friedens und der Königreiche jenseits des Meeres, Kolonialherr und Patentthalter für den weiblichen Orgasmus, seine Majestät Adrian". 

Bei den Negativ-Disziplinen beginnen wir mit den generellen Band-Enttäuschungen. Die meisten gaben an nicht enttäuscht worden zu sein, was für eine starke Szene spricht. Ansonsten gibt es nur Einzelmeinungen, die von AMORPHIS über IN FLAMES bis hin zu UNHEILIG und Helene Fischer reichen. Ähnlich sieht es auch bei den Albumstinkern aus. Hier hat sich lediglich die britische Legende IRON MAIDEN mit dem Seelenbuch und drei Nennungen den ersten Platz erobert. Ein User bringt es dabei auf den Punkt: "Nicht furchtbar, aber einfach den Hype nicht wert."

Bei den Konzerten und Festivals, die ihr Geld nicht Wert waren, schafft es das Summer Breeze locker sich die Pole Position zu sichern (vor allem weil Bands wie THRÄNENKIND oder RECTAL SMEGMA in Dinkelsbühl nicht ausschließlich abgefeiert zu werden scheinen).  
Donald Trump (Quelle: Flickr)
Unser Depp des Jahres ist ganz offensichtlich Donald Trump, der bei den Teilnehmern kein großes Ansehen genießt und zusammen mit deutschen Rechtspopulisten wie Lutz Bachmann, Horst Seehofer, Björn Höcke und Frauke Petry diese Kategorie beherrscht. 
Besonders interessant war die Frage nach den Dingen die euch 2015 an Totgehört gefallen haben. Ihr mögt unsere Reviews und seid dabei richtige Perlentaucher, die gerne neue Bands entdecken. Auch die Zusammenarbeit mit FilmElf kommt bei euch an und wird natürlich weitergeführt werden. Gefreut hat uns, dass bei der Frage nach den Wünschen für 2016 viele geschrieben, dass wir weitermachen sollen wie bisher und den Untergrund supporten sollen. Das werden wir natürlich tun und auch eure Anregungen bezüglich neuer Formate und Videoinhalte berücksichtigen. 
An dieser Stelle ein dickes Danke an alle Leser, die uns 2015 und darüberhinaus die Treue gehalten haben und auch 2016 dabei sein wollen. Wir machen weiter und finden es toll, dass sich zumindest ein paar Leser zur Teilnahme durchringen konnten. 2016 muss das dennoch besser werden, Herrschaften. Das gilt natürlich nicht für alle die an diesem Poll mitgewirkt haben. Die Gewinner der drei CD-Pakete werden in den nächsten Tagen benachrichtigt werden.

[Adrian]

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