Dienstag, 11. August 2015

Angehört: Revel In Flesh - Humiliation "Split"

Da freut sich das Old-School Death Metal Herz! Endlich wieder frische Ware für die Vinylsammlung. Die Malaien von HUMILATION und das schwäbische Todesschwadron REVEL IN FLESH haben sich verbündet und bringen im Herbst eine gemeinsame Split Single auf den Markt. Für die beide Bands jeweils einen Song beigesteuert haben.
Beginnen wir höflicherweise mit den Gästen aus Asien. Wer die Herren von HUMILIATION kennt, weiß, dass ihr Death Metal am Besten mit dem Schaffen der englischen Panzerdivision BOLT THROWER zu vergleichen ist.
Der hier zu findende Track 'Meet The Challenge' macht da keine Ausnahme. Viel Groove, eine militärische Grundthematik und inbrünstige Vocals  wecken die meisten Erinnerungen an die genannte Referenz. Aber die Südostasiaten sind alles andere als Copycats. Denn auch wenn sie einiges mit den Briten gemein haben, wirken sie doch erfrischend anders. Die Rhythmen gehen direkt in den Nacken und laden dazu sein, die Birne ordentlich kreisen zu lassen. Im Vergleich zu Karl Willetts ist die Klangfarbe des Gesangs etwas schwarzmetallischer beziehungsweise geht mehr in die Richtung von Martin Van Drunnen. Insgesamt ein sehr starkes Stück, das man gerne häufiger auflegen wird. 
Wer im direkten Vergleich aber mehr die Stockholmer Schule bevorzugt und den Gesang lieber einige Stockwerke tiefer verordnet, sollte die Platte umdrehen und sich 'The Ending In Fire' von REVEL IN FLESH zu Gemüte führen. Die typischen HM2-Gitarren sägen hier 329 Sekunden im Mid-Tempo-Bereich vor sich hin, während Sänger Haubersson das ganze mit seinem Subwoofer untermalt. Abgesehen von einigen etwas schnelleren Passagen, kann man auch diesen Titel eher im Mid-Tempo verordnen. Das ergänzt wunderbar die Arbeit der Kollegen auf der anderen Seite der Scheibe. Auch thematisch passen diese beiden Hoffnungsträger wunderbar zusammen, die wie aus einem konzeptuellen Guss, die Schrecken des Krieges beschreiben. 

Hätten Anfang der 90er Jahre BOLT THROWER und NIRVANA 2002 eine gemeinsame Platte aufgenommen, hätte das Ergebnis in etwa so aussehen können. Auch wenn die Spieldauer nur zehneinhalb Minuten umfasst, wird man den beiden Songs auch  nach mehreren Durchläufen nicht überdrüssig, nicht zuletzt auch weil beide Songs sich gut ergänzen und tolle Melodien haben, die im Schädel hängen bleiben. Wer Death Metal mag, sollte hier unbedingt zugreifen.

Bis September oder Oktober 2015 wird es Brutal Art Records geschafft haben die Vinyl in die Regale zu hieven. Limitiert ist die Scheibe auf 250 Stück und ist sowohl in schwarz, rot als auch grün zu haben. Wer klug ist bestellt vor und sichert sich seine Kopie bereits heute.

[Adrian]

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