Im Moment findet in Limburg wieder das Kalkwerk Festival statt und wer vor zwei Jahren auch schon dort gewesen ist, wird sich an die indische Extreme-Metal-Band erinnern, die relativ spontan auf der Kakadu-Bühne aufgetaucht ist. Das waren die Jungs von INNER SANCTUM, die ihre Deutschland-Tour spontan um einen Gig an der Lahn erweitert hatten. Damals hatten die Herren aus Bangalore nur eine EP im Gepäck, die ich mir seiner Zeit auch direkt zugelegt habe. Deswegen ist es umso positiver, dass aktuell mit "Legions Awake", die erste vollwertige Platte der Inder zu haben ist.
Innerhalb der letzten beiden Jahre hat sich bei dem Quintett eine Menge getan.
Schwerer Groove und thrashige Riffkaskaden stehen zwar noch immer hoch im Kurs, aber der Härtegrad wurde spürbar erhöht, während man auf "Provenance" mehr Richtung SEPULTURA zu "ARISE" beziehungsweise "CHAOS A.D." gegangen ist, so weist die aktuelle Platte mehr Parallelen mit "Beneath The Remains" auf, auch wenn sie weniger dreckig und räudig ist als die genannte Referenz. Die Produktion ist nämlich sehr klar und ausdifferenziert. Hier geht kein Anschlag oder Beat in einem Sound-Matsch unter. Dadurch leidet zwar etwas die Old-School-Credibility, aber ein zeitgemäßes Klanggewand muss ja an sich nicht Schlechtes sein. So kommen auf jeden Fall die leicht angeschwärzten bis technischen Alleingänge besser zu Geltung und sorgen wie zum Beispiel im Titeltrack für eine herrlich dichte Atmosphäre. Gerade die angesprochene Schwärze wird gegen Ende der Scheibe (siehe 'March Of The Wounded', 'Existence Denied' oder 'Guardian') offenkundiger und erschafft eine omnipräsente Endzeitstimmung.
Insgesamt ist "Legions Awake" ein herrlicher Full-Length-Einstand, der INNER SANCTUM endlich die Aufmerksamkeit verschafft, die die fünf Musiker verdienen. Vor allem wenn es darum geht ein Label zu finden. Verdient hätten diese Death-Thrasher, die mit ihrer Platten einmal mehr den Geist der alten SEPULTUTRA wiederbeleben. Prädikat: Thrash 'til Death!
Seit 26.04.2015 gibt es diese Abrissbirne über die Band selbst zu beziehen.
8 von 10 Punkten
[Adrian]
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