Die Cthulhu-Death-Metaller von SULPHUR AEON sind zurück! Das Trio aus NRW hat mit seinem Debüt "Swallowed By The Ocean's Tide" Lob und Respekt allerorts eingeheimst und meldet sich nun nach zwei Jahren mit einem ebenso barbarisch starken Folgealbum (das auf den Namen Gateway to the Antisphere) zurück, das genau da anschließt, wo der Erstling geendet hat.
Mit epischen und hypnotisierenden Todesblei-Hymnen verzaubern uns die
virtuosen Mystiker auch dieses Mal wieder und schreiben ihre Geschichte um die Geschichten von H. P. Lovecraft eindrucksvoll weiter. Schwer fällt es dabei einzelne Aspekte hervorzuheben oder sich Details herauszupicken. Dieser Longplayer ist ein Gesamtkunstwerk, das sich verschiedener Stilmittel bedient. Neben massiven Riffwänden aus schwerem Death Metal, spielen hier auch immer wieder schwarze Elemente hinein, die eine schaurige Atmosphäre erzeugen. Dann wieder gibt es aber auch singende Gitarrensoli (wie in 'Diluvial Ascension'), die das Konzept auflockern und diesen Brocken etwas verdaulicher machen. Denn ein Party-Album ist diese Scheibe auf keinen Fall! Es ist ein monumentales Werk, das sich ähnlich wie das Schaffen der Kollegen von OBSCURE INFINITY oder GRAVE MIASMA, weit über Genre-Grenzen hinweg erhebt. Ist der vorliegende Dreher ein Schwedentod- oder eher ein Tampa-Tribut? Diese Frage stellt man bei solchen Gruppen nicht! Es ist Old-School Death Metal, der zeitgemäß in das 21. Jahrhundert transportiert wurde und widerspiegelt wie Todesblei Anno 2015 zu klingen hat. Generische Abziehbilder, die nur ihre Lieblingsbands kopieren, zerfallen angesichts dieser Übermacht zu Staub!
Ich kann nicht mal genau sagen warum, aber "Gateway To The Antisphere" zieht mich einfach in seinen Bann. Während Bands wie BÖLZER und ALCHEMYST völlig an mir vorbei gehen, erfasst mich die erhabene Dunkelheit dieser LP vollkommen. Das liegt vielleicht daran, dass ich SULPHUR AEON das Image tatsächlich abnehme und nicht das Gefühl habe, es mit Möchtegern-Okkultisten zu tun zu haben.
Das einzige Haar in der Suppe ist hier der Sound der Blast-Beats, die mir gelegentlich zu seelenlos klingen und sich anhören als habe sich der Drummer von ABORTED selbst in Studio eingeladen. Jedoch ist dieser Makel so klein und wird von großartigen Titeln wie 'Into The Courts Of Azathoth' überstrahlt, das er kaum ins Gewicht fällt.
Insgesamt kann ich nur jedem Todesblei-Jünger und jedem Black-Deather das zweite Album von SULPHUR AEON wärmstens ans Herz legen. "Gateway To The Antisphere" wurde heiß erwartet und hält auch den höchsten Erwartungen stand. Einen Platz unter den besten Neuerscheinungen des Jahres hat dieser Opus bereits sicher. All hail Cthulhu!
Ab dem 03.04.2015 kann dieser Hassbatzen bei Imperium Productions beziehungsweise Ván Records abgegriffen werden.
9 von 10 Punkten
[Adrian]
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