Montag, 16. März 2015

CD-Review: Human Waste "Human Waste"

 Der Strom junger Death-Metal-Kapellen aus Deutschland reißt einfach nicht ab! HUMAN WASTE aus dem NRW-Death-Metal-Umfeld ist das aktuellste Indiz dafür, dass das Revival weitergeht! Mit ihrem selbst-betitelten Debüt-Longplayer schicken sich die Aachener an die Old-School-Welle in brutalere Gefilde zu führen und vor allem Bands wie SUFFOCATION und DEVOURMENT Tribut zu zollen.
Überhaupt ist die Zahl von Slam-, Brutal und Technical-Death-Bands in letzter
Zeit wieder gestiegen und die Angst vieler Brutalo-Metaller, dass der Schwedentod und die alte Schule Floridas endgültig die Macht übernehmen würden, haben sich nicht bewahrheitet. Vielmehr beweisen gerade Netzwerke wie NRW Death Metal, dass alle harten Sub-Genres wunderbar nebeneinander existieren können. Es ist zwar so, dass ich persönlich nicht jeden Vertreter der Brutal-/Slam-Death-Fraktion abfeiern kann (um es gelinde auszudrücken),  aber im Fall von HUMAN WASTE kann man durchaus wohlwollend an die Sache herangehen, denn statt sich in Slams, Gefrickel und sonstigen Trademarks der brutalen Todesmusik zu verlieren, nutzen die fünf Herren viele spannende Riff-Arrangements (wie bei 'Rampage' zum Beispiel) und auch Subwoofer Jan variiert seine Stimme so, dass seine Grunts nicht zu einem ignorierbarem Gundrauschen verkommen. Um ehrlich zu sein, ist dieses Album unterhaltsamer als so ziemlich alle anderen brutalen Death Alben, die ich in den letzten Monaten gehört habe und weist einen hohen Wiedererkennungswert einzelner Kompositionen auf (zumindest in den Grenzen dieser Death-Metal-Schublade).
Insgesamt hat HUMAN WASTE es als eine der wenigen jungen Bands des Brutal-Death-Genres geschafft, sich von allzu eng gefassten Genre-Begriffen zu emanzipieren und sich nicht von ungeschriebenen Szene-Doktrinen limitieren zu lassen. Diese musikalische Reise können die fünf NRWler auf folgenden Releases gerne fortsetzen und diese Eigenständigkeit weiter ausbauen, denn ich glaube, dass es vor allem der mangelnde Wille zur Innovation ist, womit sich viele Bands des Genres selbst den Weg verbauen. Wenn HUMAN WASTE die eingeschlagene Richtung beibehält und mehr Tracks wie 'Decomposing Bodybag' (die auch mal das Tempo ein wenig herausnehmen) schreiben und noch weniger Standard-Elemente nutzen, kann hier eine richtig herausragende Todesblei-Truppe heranwachsen (man beachte allein das Solo in 'Shattered Bones And Broken Faces').


Ich bin auf jeden Fall optimistisch und lege jedem Metal-Extremisten diesen Release ans Herz. Junge Todesmetaller aus Deutschland sind derzeit immer für eine Überraschung gut!
Das Album kann direkt bei der Band seit letzten Dezember abgegriffen werden.

7,5 von 10 Punkten
 

[Adrian]

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