Freitag, 26. Dezember 2014

CD-Review: Venom "From The Very Depths"


Wenn die meisten Menschen an VENOM denken, dann fallen Titel von Lieder und Alben wie "At War With Satan", "Black Metal" oder "Welcome To Hell". Allerdings ist der englische Black-Thrash-Prototyp mehr als das. Natürlich liegt ihr kommerzieller Zenit in den 80ern und an die Verkäufe von damals knüpfen sie sicherlich auch nicht mehr an. Das ist jedoch kein Grund ihren neuen Outputs zu ignorieren. Gerade das kommende Album "From The Very Depths" macht klar, dass die Erfinder des schwarzen Metalls 2015 ein deutliches Wörtchen mitreden werden.
Denn die drei Briten haben es geschafft den klassischen Stil der Band zu konservieren und ihn gleichzeitig zeitgemäß aufzubereiten.
Die Produktion ist durchschlagend und kräftig im Abgang. Besonders die Gitarre prescht ordentlich nach vorne und wagt sich immer wieder in sehr thrashige Bereiche vor. Gleichzeitig wird die Brücke zu den Ursprüngen mit viel MOTÖRHEAD-Rock und dem unverwechselbaren Organ von Sänger und Bandchef Chronos mühelos geschlagen. Die musikalische Varianz ist aber generell sehr groß und die vierzehn Nummern unterscheiden sich deutlich voneinander. So ist 'Long Haired Punks' ein schneller fetziger Song im Stile von 'Too Loud For The Crowd', während 'Evil Law' fies am Stampfen ist und das Tempo etwas herausnimmt. Ziemlich überflüssig erscheint lediglich das Zwischenspiel 'Ouverture', das sich weder mit dem Titel davor noch dem folgenden Track verbinden will.
Insgesamt ist "From The Very Depths" ein sehr ansprechendes Album geworden. Natürlich kann es nicht an die Glanztaten der frühen Tage anschließen, aber das verlangt auch keiner. VENOM liefert ein ordentliches Scheibchen ab, dass man sich durchaus komplett anhören kann ohne von dem einen oder anderen Track zu sehr gelangweilt zu werden (wobei 'Mephistopheles' hart an der Grenze zur Langeweile kratzt). Mit dem bereits erwähnten 'Long Haired Punks', dem in eine ähnliche Richtung gehenden 'The Death Of Rock'n'Roll' oder auch dem Titeltrack (der ein wenig BLACK SABBATH-mit-DIO-Charme versprüht) sind hier tatsächlich auch kleinere Hits vorhanden, die live durchaus für Begeisterung sorgen dürften.



Ich empfehle deswegen jedem, der etwas mit rauem Heavy Metal und rotzigem (Blackened) Thrash anfangen kann, sich die Ausgeburt der Hölle mal genauer anzuschauen. Denn VENOM beweist nach 2011 erneut, dass mit Chronos und Co immer noch zu rechnen ist!
Ab 26.01.2015 kann man sich den neusten Opus der Engländer bei Spinefarm besorgen.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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