Sonntag, 12. Oktober 2014

CD-Review: Stench "Venture"



Den Terminus "Old-School Death Metal" kann man an sich recht flexibel einsetzen und viele Bands nutzen in unter Umständen etwas leichtfertig. Bei STENCH aus Schweden allerdings würde ich wirklich gerne wissen, was die Skandinavier auf den Gedanken gebracht hat sich diesem Subgenre zu zuordnen. Denn der aktuelle Longplayer "Venture" hat in etwa so viel damit zu tun, wie ein Rumpsteak mit einer veganen Ernährung.
Bei dieser Truppe handelt es sich nämlich recht eindeutig, um einen Vertreter
der schwarzen Klangkunst. Die unheilvolle Stimmung, die ratternden Riffs und der gemeine Keifgesang deuten eindeutig auf Black Metal hin. Da ist es schon irgendwie seltsam wenn die Band sich selbst dem typischen Swedentod zuordnen will. Sieht man nun aber mal über die missglückte Selbsteinschätzung hinweg, hat man hier ein gutes Extreme-Metal-Album vorliegen, das seinen selbstgewählten Referenzen WATAIN und NIFELHEIM stilistisch sehr nahe kommt. Denn auch wenn es mit Todesblei kaum etwas gemein hat, muten die Bezüge sehr klassisch an und passen gut zur leicht thrashigen Black-Metal-Bewegung Schwedens.
Sie erreichen zwar nicht ganz die Klasse von Acts wie NAGLFAR oder NECROPHOBIC, aber schustern stets ein Klanggerüst zusammen, das auf soliden Füßen steht. Mal preschen die Schweden recht derbe nach vorne, mal nutzen sie wie im zweiten Titel 'The Vast' epische Elemente, die an die Schwarzheimer-Phase von BATHORY erinnern. Teilweise wird der begleitende Hintergrund sogar etwas symphonisch (wie beispielsweise bei 'Celebration').

Nichtsdestotrotz ist "Venture" insgesamt sehr straighter Extreme Metal, der keine Gefangenen nimmt. STENCH erfindet das harte Genre zwar nicht neu und hat, wie eingangs erwähnt, einige Probleme mit der Einordnung des eigenen Schaffens, aber Fans, der bereits erwähnten Vorbilder, sollten diesem Release eine Chance geben. Denn auch wenn es nicht der versprochene Schwedentod ist, kann man eigentlich gut mit dieser Platte leben.
Seit dem 24. September kann man "Venture" bei Agonia Records erstehen.

7,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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