Sonntag, 15. Juni 2014

Trash-Song Of The Night: Kneipenterroristen 'Der Zwölfte Mann'

Ja, sie haben es mal wieder getan! Die Onkelz-Abziehbilder, die auf den Namen KNEIPENTERRORISTEN hören, haben schon wieder gemeint Jogis Jungs unterstützen zu müssen. Mit "Der Vierte Stern" haben die Nordlichter passenderweise das vierte EM- beziehungsweise WM-Turnier vertont und Glorifizieren gewohnt überschwänglich unsere Mannschaft.
Soweit so unspektakulär, das machen ja alle Fußballlieder. Und Tracks über den
deutschen Volkssport kennt man ja im Deutschrock auch zur Genüge. Bereits die BÖHSEn ONKELZ besangen 1986 mit 'Mexiko' die nationalen Kicker und haben es geschafft, dass trotz Finalniederlage dieser Titel immer noch gerne auf Partys gespielt und mitgesungen wird. Verständlich, der Beat ist treibend, die Melodie punkig (auch wenn man das gegenüber Onkelz-Fans nicht zu laut sagen sollte) und der Text eingängig. Ganz anders: 'Der Zwölfte Mann' von den KNEIPENTERRORISTEN. Der Text ist plakativ bis austauschbar und die Melodie ist geklaut vom WHITESTRIPES-Klassiker 'Seven Nation Army' (wobei das immer noch besser ist als der 2010er Song, der auf einem Auswurf der ATZEN basierte). Ich verstehe nicht, wieso man lieber dieses  billige Cover trällern sollte, wo das Original doch noch immer bei vielen Fußball-Fans zum Standardprogramm gehört. Allerdings muss man auch einfach mal festhalten, dass die Hamburger Terroristen eigentlich noch nie für gute Vocals, feingeistige Texte (denkt mal an den Werbeschlager 'Holstenritter' zurück) oder innovative Ideen bekannt waren.



Im Grunde tut es mir Leid diese Band zu rezensieren, da es ein bisschen so ist, wie die Zeichnung eines Fünfjährigen von einem Kunstkritiker bewerten zu lassen. Es geht hier ja gar nicht um Qualität oder Anspruch, sondern lediglich um das Herzblut und den Eifer, den die Jungs investiert haben. Allerdings langweilen die KNEIPENTERRORISTEN diesmal selbst für ihre Verhältnisse besonders stark und übertreiben es allmählich mit dem Stadionsound auf Cover-Basis. Denn wenn man schon meint über eine Weltmeisterschaft singen zu müssen, dann bitte mit eigenem Lied und vernünftigen Lyrics. Dieser Song ist so stumpf, dass er bereits nach 60 Sekunden ausgereizt ist und sich die restlichen knapp 90 Sekunden eine gefühlte Ewigkeit hinziehen. Ich kann keinem den Kauf dieses Schrotts empfehlen, aber wer es braucht kann es bei Remedy Records aktuell abstauben.

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen