Montag, 16. September 2013

CD-Review: Diabolical Imperium "The Sacred Lie"

 Das Bergische Land ist mehr als nur eine Region in Nordrhein-Westfalen, sondern auch ein regionales Zentrum für Todesblei. Mit dem NRW Deathfest steigt zum Beispiel jährlich eines der deutschen Szenetreffen, das für viele Death-Metaller ein Pflichttermin ist. Kein Wunder, dass es in dieser Kante auch amtliche Bands gibt. So bringen DIABOLICAL IMPERIUM mit "The Scared Lie" ihren neuen Longplayer heraus.
Obwohl es die Gruppe bereits seit Ende der Neunziger gibt, ist diese Scheibe
erst ihre zweite Langrille neben einer Handvoll Demos. Dennoch handelt es sich bei den Gummersbachern um keine Amateure. Ihr Stil spiegelt nämlich deutlich wieder, dass es sich bei der Truppe nicht um Jungspunde handelt, die einfach blind irgendwelchen Blaupausen aus Tampa und Stockholm folgen. Allein schon die Growls sind sehr individuell gehalten (Ich würde sie als tiefe dunkle Grunts beschreiben, die immer noch eine Verbindung zum Thrash erkennen lassen) und auch die Riffs klingen sehr eigenständig. Einen klaren Einfluss wie bei vielen anderen Deathern kann man direkt nicht ausmachen. Hier und da kommen scheinen zwar Bands wie PURGATORY oder PANZERCHRIST durch, allerdings sind das nur Momente. Denn auch Black- bis Thrash-Akzente tauchen wie zum Beispiel im Titeltrack immer mal wieder auf und sorgen für angenehme Abwechslung. 'Eternal Atmosphere' ist da mit seinem ruhigen, glasklaren Intro  nur die Spitze eines tiefen Eisberges, der viele verschiedene Facetten offenbart.

Eine ähnliche (wenn auch unterschiedliche) Mischung aus Thrash und Death hört man in dieser Qualität sonst nur aus dem Lager von MASTER oder MALEVOLENT CREATION. Wer also keine Angst hat in den Tiefen des deutschen Untergrunds zu suchen, ist mit DIABOLICAL IMPERIUM gut beraten. Das Songwriting ist stark, die Melodien zünden und spannend sind die Lieder auch stets. Auch wenn man hier keine neuen Maßstäbe in Sachen Todesblei setzt, ist das Trio aus NRW stärker als sehr vieles, was uns von größeren Labels in den letzten Monaten als Old-School Death verkauft wurde. Ab Oktober bekommt man "The Scared Lie" bei Obscure Domain. Reinhören lohnt sich definitiv!

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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