Dienstag, 4. Juni 2013

CD-Review: Roarback "Face The Sun"


Bevor wir zu ROARBACK kommen, eine kleine Exkursion: Wenn man in musikalischer Hinsicht an Skandinavien denkt, fallen einem spontan vor allem Black und Death Metal ein, die mehr als alles andere die Metalszene in den frühen 90er Jahren bewegt haben. Dass zu Skandinavien aber auch Dänemark gezählt wird (ob nun aus kulturellen, historischen oder sprachlichen Gründen, mag sich jeder selbst aussuchen) wird oft vergessen.
Doch ähnlich wie der Göteborg-Stil, der sich als eher melodische Ausprägung neben dem klassischen Schwedentod à la ENTOMBED oder DISMEMBER entwickelt hat, scheint sich in Dänemark ebenfalls ein typische Death Metal manifestiert zu haben. Damit ist der eher thrashige und groove-lastige Death Metal gemeint, den Bands wie THE BURNING, HATESPHERE oder, wenn auch in deutlich geringerem Maße, MNEMIC zelebrieren. Das sich auch Newcomer, wie im vorliegenden Fall der fünfer namens ROARBACK an diesem Stil versuchen, dürfte daher wohl auch keine Überraschung sein. Wie bereits oben erwähnt orientiert man sich musikalisch an den Landsmännern von THE BURNING und HATESPHERE, wobei durchaus auch mal in die Richtung der deutschen Thrashbolzen von DEW-SCENTED geschielt wird.

Soviel zur Theorie, doch was ist nun mit der Mucke? Auf der EP "Face The Sun" von 2012 bieten die Dänen vier Songs, die einem mit modernem Death/ Thrash Metal einheizen. Die Tracks sind ordentlich produziert und gefallen mit Druck hinter der Instrumentierung sowie den Vocals. Dabei drückt man mal mehr, mal weniger aufs Gas und zeigt sich auch im mittleren Temposegment spielsicher. Somit kann man das erste Lebenszeichen dieser jungen Band lediglich als gelungen bezeichnen und hoffen, dass mit dem nächsten Release vielleicht noch etwas mehr Wiedererkennungswert in die Songs mit eingebaut wird. Zuletzt noch ein Anspieltipp, um die Parallelen zu DEW-SCENTED klarzustellen. Hört euch einfach mal den Titel 'Turn To Ash' der Deutschen an und vergleicht ihn mit dem Song 'I Will Find You' der Dänen.
Wer nun Lust bekommen hat, sich den Self-Release reinzuziehen kann dies über die Bandcamp-Seite der Band tun. Die Songs sind dort zum kostenlosen Download verfügbar, feine Sache und allein dafür verdienen die Jungs eine Chance!
Bereits seit März 2012 kann man das Teil auch bei der Band selbst erwerben.

7 von 10 Punkten

[Lukas]

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