Ohne große Verzögerungen gibt es nun den zweiten Teil unseres Oster-Spezials, bei dem wir euch zehn Songs vorstellen die gut zum Osterfest passen, vornehmlich weil sie sich mit dem Leiden und Sterben Jesu beschäftigen. Viel Spaß dabei!
CRUXIFICTION - 'Burn On A Cross'
Die Black-Deather CRUXIFICTION dürfen allein wegen des Bandnamens in so einer Playlist natürlich nicht fehlen und machen ihrem Namen mit 'Burn On A Cross' alle Ehre. Der Titel stammt übrigens vom 2011er Album "The Coming" und ist relativ modern gehalten. Fans von NAGLFAR und NECROPHOBIC kommen hier auf ihre Kosten. Die Produktion erinnert etwas an DEVIAN, auch wenn der Anteil schwarzer Klangkunst höher ist. Eine der eher unbekannte Band bisher, aber nichtsdestotrotz passen sie auch durch ihre Extremität wunderbar hier her.
DEICIDE - 'Once Upon The Cross'
"Mein Gott, warum hast du mich verlassen?", mit diesem Zitat (im Original in Englisch) vom sterbenden Jesus am Kreuz beginnen die Vorzeige Kirchengegner DEICIDE einen ihren bekanntesten Songs 'Once Upon The Cross', der vom gleichnamigen 95er Album stammt, das passenderweise an meinem neunten Geburtstag erschienen ist. Hätte ich damals schon Death-Metal gehört, hätte ich mir diese Scheibe sicherlich von meinem Geburtstaggeld geholt. Denn kaum jemand schwingt so klangvolle Hetzreden gegen die Christen wie Fronter Glen Benton. So lautet beispielsweise ein Textauszug: "Nazarene screaming on his crucifixion. Prophecy in its final contradiction. When you die is when the lie will be believed. Upon the cross, before the world to see" Wenn das nicht zu Ostern passt, weiß ich es auch nicht. Vielleicht die beste Band, wenn es um die Vertonung der Passion Christi geht.
SODOM - 'Christ Passion'
Wenn es um biblische Bezüge geht, darf auch nicht die Ruhrpott-Institution SODOM fehlen. Zugegeben, ich mag ihre letzten Alben nicht so sehr, allerdings sind alte Smasher wie 'Christ Passion' stets ein Fest für alle Thrash-Fans, die einem leichten schwarzen Einschlag nicht abgeneigt sind. "Persecution Mania" kam Anfang Dezember '87 heraus und fiel damit eigentlich eher in die Vorweihnachtszeit. Trotzdem stellen der Liedtitel und natürlich ein Text wie "Infant Jesus was crucified. A memorial for our future. Our atrocity is now forgiven. Because he has done his penance" eine klare Verbindung zum Osterfest her. Wer es übrigens besonders episch mag hört sich passend zum Thema das vorangestellte Instrumental 'Procession To Golgatha' an um sich auf die Leiden Christi entsprechend einzustellen. Es geht in Sachen Ruhrpott-Thrash einfach nichts über die Spät-80er SODOM.
BLOODBATH - 'Mock The Cross'
Von allen hier vorgestellten Titeln gehört 'Mock The Cross' von den Allstar-Deathern BLOODBATH auf jeden Fall zu einem meiner absoluten Favoriten, was besonders in seinem stampfenden Groove begründet liegt. OPETH-Nachtigall Mikael Akerfeldt zeigt hier wie fies er growlen kann und auch die Instrumentalarbeit von KATATONIAs Per Eriksson und Andres Nyström ist einfach wunderbar. Textlich beginnt das Stück auch prächtig und wirft mit häretischen Metaphern nur so um sich. Hier eine kleine Kostprobe: "In the womb. A sea of vomit. Nurturing the false prophet. His mouth of blasphemy. Spreading forth the creed of the infidels". Nicht zu Unrecht gehören für viele Schweden-Death-Fans, die alten Haudegen in den Olymp des Genres.
IMPALED NAZARENE - 'The Crucified'
Diese Band zu vergessen, hätte ich mir nie verziehen. Wenn man von Ostern und Metal redet, sind die Finnen IMPALED NAZARENE eigentlich die perfekte Anlaufstelle. Immerhin tragen sie die Passionsgeschichte schon im Namen. Mit 'The Crucified' haben sie aber auch gleichzeitig den kürzesten Song der Playlist geliefert und wüten dafür umso intensiver. Eine Minute dauert die Blas(t)phemie und kommt dabei mit so tollen Versen wie "Jesus Christ, who is he? He is nothing but dead meat" um die Ecke. Erschienen ist der Song übrigens auf dem 1992er Referenzwerk "Tol Cormpt Norz Norz Norz", was laut metal-archives.com so viel heißen soll wie "Alle werden die 666 tragen" in einer alten Sprache namens Enochian. Wer mehr darüber wissen will soll, kann dem Wikipedia Link folgen. Mir persönlich ist das alles zu kryptisch. Ich beschränke mich lieber auf die großartige Musik, die Männer aus Suomi uns hier geliefert haben.
Das war nun die ganze Playlist und ich bedanke mich bei allen die tatsächlich den ganzen Artikel gelesen und sich vielleicht sogar die Songs angehört haben (tut mir Leid dass ich hier keine YouTube-Links gepostet habe, aber für Playlisten ist Spotify einfach praktischer und so kann ich euch auch ganz einfach alle Songs auf einmal präsentieren ohne das Problem, dass die GEMA manche Lieder auf den Videoportalen gesperrt hat.
Wie bereits vorher angesprochen erhebe ich hier weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch stellen die zehn Songs die Creme de la Creme des Metals dar. Es geht einfach um Songs die zum Osterfest passen. Dass sich auch daran die Geister scheiden ist sicherlich kein Wunder, aber irgendwo muss man eine Grenze ziehen, sonst wird diese Liste endlos. Sollte ich einen Song vergessen haben (und bevor es gefragt wird: nein, ich habe SEK nicht vergessen, sondern einfach bewusst ignoriert), dann postet ihn bei uns auf die Facebook-Seite bzw. in die Gruppe oder direkt hier in die Kommentare.
Auch wird sich vielleicht der eine oder andere Gläubige auf den Schlips getreten gefühlt haben, weil die beschriebenen Lyrics teilweise sehr unter die christliche Gürtellinie gehen, aber zum einen denke ich mal, dass jeder Leser von Totgehört weiß worauf er sich hier einlässt und zum anderen gehört Häresie und Blasphemie einfach ein Stückweit zum Metal dazu und richtet sich selten direkt gegen einzelne gläubige Menschen sondern eher gegen die Groß-Kirche als solches, deren Ansichten und Wirken durchaus kritisch gesehen werden darf.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein beschauliches Oster-, Pascha oder einfach Frühlingsfest! Bleibt uns treu!
[Adrian]
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