Sonntag, 23. September 2012

Band Of The Week: Weregoat



Ein monochromes Horror-Artwork, infernalischer War Black Metal und ein "Goat" im Namen. Nein, die Rede ist ausnahmsweise mal nicht von den Finnen ARCHGOAT, sondern von einer verhältnismäßig neuen Band aus dem amerikanischen Portland. Die Jungs von WEREGOAT haben vor knapp einem Jahr ihre erste EP "Unholy Exaltation of Fullmoon Perversity" auf den Markt geworfen und zeigen schon mit diesem übertrieben unheiligen und sexualisierten Titel ihre Verwandtschaft zu Bands wie IMPIETY und BLASPHEMY.
Mit dieser Kapelle beweist Basser und Vokalist Nocturnal Hellfuker mal wieder seine Vielseitigkeit. Denn neben WEREGOAT ist beziehungsweise war er in zehn (!) Gruppen aktiv. Darunter findet sich auch LORD GORE, die ja vor einigen Monaten selbst Band Of The Week waren. Einen ähnlichen Geschmack wie bei seiner ehemaligen Grindcore-Gruppe beweist Hellfuker auch bei WEREGOAT, wenn es darum geht klangvolle Titel für seine Songs auszusuchen. Mit 'Nuclear Cunt' oder 'Abymal Whore' wird der schwarzmetallischen Misogynie gehuldigt, wie man es auch von ARCHGOAT gewohnt ist. Aber auch sonst ist man thematisch sehr nah am typischen War Metal. 'The Hideous Stench Of Occult Slaughter' und 'By The Light Of The Moon' sind nur zwei Beispiele dafür. Soundtechnisch vereinen die Amerikaner alle Stärken des rohen Rumpl-Black-Metal mit der dichten und beklemmenden Atmosphäre des morbiden Old-School Deaths wie ihn SONNE ADAM oder NECROS CHRISTOS spielen.
Auch wenn diese EP nur knapp 24 Minuten lang ist, verfügt sie doch über eine ausgesprochen hohe Langzeitmotivation. Denn ein schönes Merkmal des War Black Metal ist, dass man hier keine 15 Minuten Depressive Black Metal Schnulzen schreibt, sondern in bester Crust-Punk-Manier seine Aussage in ein bis vier Minuten auf den Punkt bringt. Trotzdem findet man immer wieder Abwechselung im Songwriting. Von tiefschwarzem Geballer à la  'Antichrist Kommand' bis zu eher getragenen Doom-Monolithen wie 'Invoke The Black Oblivion' ist alles dabei. Wünsche bleiben da keine offen und insgesamt ist "Unholy Exaltation of Fullmoon Perversity" eine mächtige Scheibe voller Hingabe und Herzblut, die jeder traditionsbewusste Fan von Black und Death Metal schnell lieben lernen wird.  

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen