Sonntag, 6. Mai 2012

Band Of The Week: Haemoth




Überrascht? Diese Woche gibt es mal eine Black-Metal-Band an dieser Stelle zu bestaunen. Nach ausschließlich Beiträgen mit Death Metal und Grindcore, präsentieren wir mal eine etwas unbekanntere Kapelle der schwarzen Szene.
HAEMOTH kommen aus Frankreich, was inzwischen schon allein zum Qualitätsmerkmal geworden ist und fabrizieren bereits seit 1998 jede Menge Lärm.
Meistens allerdings in Form von Splits und Demos und so ist das 2011er Album "In Nomine Odium" auch erst ihre dritte Full-Length. Das Gespann besteht nur aus Drummer Syth und Multi-Instrumentalist Haemoth und ist wie in der Szene weitverbreitet zu true für jede Form der Web-Präsens. Immerhin sind ja auch alle technischen Neuerungen seit der Erfindung der Verstärkers böser Poser-Krempel. 
So bleiben als einzige Info-Quellen nur metal-archives.com und last.fm. Bei beiden Portalen fällt auf, dass HAEMOTH ein weiteres Schwarzmetall-Klischee erfüllen, nämlich dass man sich live nicht präsentiert. Immerhin könnte es ja sein, dass man etwas bekannter wird und womöglich drei Nasen ein T-Shirt oder eine CD kaufen, worauf die gesamte Szene direkt "KOMMERZ!!" schreien würde. 
Gerade bei "In Nomine Odium" wäre die Gefahr wohl sehr groß, dass sich ein paar Leute zu einem Spontankauf hinreißen lassen könnten, denn die Platte ist ziemlich stark und voller roher Energie. Das Lo-Fi-Gekeife klingt apokalyptisch und ergänzt ausgesprochen gut die wütenden Ausbrüche, die an die besten Tage der zweiten Black-Metal-Welle erinnern. Hier irgendwelche Songs hervor zu heben wäre sinnlos, denn vom Opener 'Odium' bis zum Rauswerfer '...And Then Came The Decease' haut die Scheibe gnadenlos auf die Fresse und hält zwischendurch nur für atmosphärische Parts mal an, die dann aber wiederum auch eine Weile dauern können.
Wer also mal wieder Schwarzmetall genießen möchte, das auf Avantgarde- und Postrock-Ausflüge verzichtet wird mit "In Nomine Odium" zufriedengestellt werden. Jedenfalls solange bis Debemur Morti Productions die nächsten Gesellschaftsverweigerer aus einem Vorstadtkeller ziehen. Denn eines muss man zugeben außergewöhnlich innovativ sind die Franzmänner nicht gerade , aber trotzdem kann ihre Mukke die Fahrt zum nächsten schwarzen Underground-Festival verkürzen. 


[Adrian]

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