Samstag, 14. Mai 2016

Reingehört: Hibernihilum "Chthonocheiros"

Nachdem wir euch zuletzt bereits CHAEDRIST näher gebracht haben, gilt es jetzt auch noch einmal einen genaueren Blick auf die Vorgängerband einiger Mitglieder zu werfen. HIBERNIHILUM hat in seiner kurzen Existenz zwar nur eine EP hervorgebracht, aber die "Chthonocheiros" betitelte Scheibe hat es verdient ausgetestet zu werden. Warum genau erklären wir euch in der Folge. 
Nach dem zwei-minütigen Intro 'Puls der Erde' übernimmt ein treibender Sound
das Zepter. Die Produktion ist ordentlich, aber man hört den Demo-Charakter dennoch heraus (das ist bei solcher Musik aber nicht negativ). Die Klangwände wirken massiv (wie zum Beispiel bei 'Anostos') und verbinden sich sehr natürlich mit dem Stakkato-Riffing, das zur einer spannenden Auflockerung des Cocktails führt. CHAEDRIST-Frontmann Steff macht auch hier einen tollen Job und kreischt sehr variabel. Die Melodien von Titeln wie 'Rheolithos' wahren des Weiteren ein ausgewogenes Verhältnis aus Brutalität und Gefälligkeit. Die Songs funktionieren gut, ohne sich dabei an den Hörer anzubiedern. Man versetzt zwar mit dieser Rezeptur keine Berge oder erfindet das Rad in irgendeiner Weise neu. Allerdings ist das in diesem Zusammenhang auch gar nicht notwendig. Der schwarzmetallische Stilmix bietet knapp 21 Minuten gute Black-Metal-Unterhaltung. Mal prescht der Dreher vorneweg, mal klingt er leicht melancholisch - hier macht es die Mischung aus. Lediglich der Rauswerfer 'Gaias Wunden' fällt etwas ab und wirkt zu billig beziehungsweise wildert zu sehr in BURZUMs Ambient-Phase (jedoch handelt es sich hier auch nur um ein Outro - womit man den ausgefallenen Abschluss durchaus verschmerzen kann). 

Insgesamt macht HIBERNIHILUM hier vieles richtig und hat vor allem ein Gespür für wirkungsvolles Riffing. Die Vocals sind ebenfalls eine runde Sache und auch erfreulich ist, dass man sich inhaltlich nicht von der 2009er Methorn-Odin-Romantik hat anstecken lassen (nichts gegen Wikinger und Germanen - aber damals war der Großteil dieser Bewegung ebenso penetrant wie subanzlos). Kurzum: ihr mögt gut gemachten und bodenständigen Black Metal? - dann solltet ihr bei "Chthonocheiros" vielleicht einmal hineinhören. 
Wer noch eine Kopie der EP von 2009 haben will, kann sich vertrauensvoll an CHAEDRIST wenden, die den Nachlass entsprechend verwalten.

[Adrian]

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