Sonntag, 3. Mai 2015

Angehört: Offal - Zombie Cookbook

Split-Singles gehören im Extreme-Metal zum guten Ton und besonders im Death Metal und Grindcore erfreut sich diese Veröffentlichungsweise regen Zuspruchs. So kann man als Band auch mal nur einen oder zwei Titel veröffentlichen, ohne dass der gebotene Inhalt zu gering für den potenziellen Verkäufer ausfällt. Auf der vorliegenden Split-Single haben sich die beiden brasilianischen Gore-Deather OFFAL und ZOMBIE COOKBOOK verbündet und legen uns ein knapp elfminütiges Feuerwerk vor.
Den Anfang machen OFFAL mit ihren zwei Titeln, deren Songlängen
unterschiedlicher nicht sein könnten. Während nämlich ihrer erster Track 'Dementia Trash. The Cult of the Low-budget Cin.' ein stampfender Epik-Deather ist (der mich phasenweise an die ENTRAILS erinnert), der sich satte vier Minuten und 13 Sekunden Zeit nimmt, um seine Finsternis langsam aufkommen zu lassen, rast 'Spinal Extractions Fiend for Blood' in punkigen 45 Sekunden an uns vorbei und präsentiert sich als Bastard aus kompromisslosen Grindcore und nackenbrechendem Old-School Death Metal. Die Lateinamerikaner klingen dabei zwar sehr schwedisch, aber legen sich nicht völlig fest und man findet auch angelsächsische Einflüsse im Schaffen der Jungs. Insgesamt eine herrliche A-Seite.
Auf der B-Seite erwarten uns ZOMBIE COOKBOOK. Diese Gruppe ist etwa 130 Kilometer von OFFAL entfernt beheimatet (im vergleichsweise kleinen Joinville - während die Kollegen in der lokalen Metropole Curitiba wohnen) und steuert zu diesem Cocktail auch zwei Songs bei, die eine wütende Mixtur aus OBITUARY-Vocals, DISMEMBER-Riffs und AUTOPSY-Beats darstellen. Die Brasilianer haben sich also mit Sicherheit nicht die schlechtesten Vorbilder ausgesucht, um eine schlagkräftige Todeswalze zu erschaffen. Sowohl 'Motel Hell' als auch 'Eredità Maledetta' wohnen ein deutlicher Rock'n'Roll-Spirit inne, der gut in das allgegenwärtige Todesblei-Konzept eingebunden wurde, das die Südamerikaner sogar optisch in ihren Zombiekostümen verwirklicht haben. Das Quintett vom Zuckerhut gibt alles, um eine morbide und verrottete Stimmung zu erschaffen, wofür sie meinen Respekt verdienen. Deswegen verdienen auch sie sich zwei Daumen nach oben.

Insgesamt kann man diese Split nur empfehlen. Sowohl OFFAL als auch ZOMBIE COOKBOOK fahren einen dynamischen Old-School-Death, der zwar leicht Stockholm-lastig ist, aber auch Elemente aus Thrash und Grind findet man im Sound beider Truppen wieder. Es ist lange her, dass ich eine Split gehört habe, auf der beide Truppen so treffend harmoniert haben. Die Südamerikaner sind es auf jeden Fall Wert ausgetestet werden.
Seit ersten Dezember habt Ihr per Black Hole Productions die Chance dazu diesen auf 300 Stück limitierten Hassbatzen abzugreifen.

[Adrian] 

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