Samstag, 5. Oktober 2013

Trash-Review: Unzucht "Rosenkreuzer"

Braucht die Welt noch eine weitere Band der Marke EISBRECHER, MEGAHERZ  oder OOMPH!? Wenn man UNZUCHT fragt, scheinbar ja! Denn die  industriellen NDHler hauen mit bereits "Rosenkreuzer" ihren zweiten  Longplayer raus, der 13 Songs mit deutschen Texten, stampfenden Beats  und einem elektronischen Unterbau zu bieten hat.
Diese Mischung klingt aber nicht nur unsäglich, sondern ist es auch noch!  Mir will einfach nicht in den Kopf wieso es überhaupt so viele Leute  gibt, die auf einen Haufen monotoner RAMMSTEIN-Riffs stehen, den man mit Texten 
versehen hat, die sogar UNHEILIG
   
zu kitschig gewesen wären  ('Zwischen den Welten'). "Deutschlands dunkelste Rock-Durchstarter"  (wie sich auf ihrer Facebook-Seite selbst beschreiben) bieten wenig,  was sie von UNZUCHT vom Szene-Durchschnitt abhebt. Gerade die Gitarren  sind, wie bereits angeschnitten, durchweg eine Beleidigung für jeden  ernsthaften Song-Writer und bilden maximal das rhythmische Gerüst für  das synthetische Gedudel, was Gothic-typisch die Melodiearbeit  dominiert. Aber man hat nicht nur in Sachen Riffs bei RAMMSTEIN abgeschaut,
  sondern mit 'Angst' auch gleich einen Song geschrieben, der ebenso ein  Remix eines Songs von "Mutter" oder "Reise, Reise" sein könnte. Am Alter der genannten Vergleichsalben  kann man schon sehen wie überholt der Sound der Niedersachsen ist. So  eine Mischung aus Industrial, NDH und Gothic Rock war vor etwa zehn  Jahren etwas Besonderes, aber heute ist diese Art der Musik lediglich noch geil in den Ohren von  angeschwärzte ONKELZ-Fans, 14-Jährigen Gothic-Walküren und Leuten,  die sich mit dumpfen deutscher Lyrik auf Musikantenstadl-Niveau  identifizieren können (wer meint ich übertreibe, soll sich mal das  ekelhaft kitschige 'Nymphonie' anhören).
Der einzig (halbwegs) gut komponierte Track auf diesem Machwerk ist, wie kann es anders  sein, natürlich keine eigene Kreation sondern ein Cover. 'Entre Dos Tierras' ist im  Original von HEROES DEL SILENCIO und ist auch heute noch Leuten durch Ü30-Partys und dazu passende Radiosender bekannt. Eigentlich kann man aber kaum bei einem Song von  "Eigenkompositionen" reden, denn hier ist letztendlich doch ohnehin nur  alles von den eingangs erwähnten Bands zusammengeklaut worden.  Geschmäcker mögen verschieden sein, aber trotzdem weigere ich mich einer  so unkreativen und ausgelutschten Scheibe irgendetwas Positives  abzugewinnen. Dies werden dafür die Unmengen an NDH-Jüngern tun, die  jedes lahme Metal-Album abfeiern, solange es auf Deutsch ist. Ein Hoch auf das Land der Vollidioten!
Wer "Rosenkreuzer" trotzdem braucht bekommt es seit gestern bei NoCut / SPV.

[Adrian]

2 Kommentare:

  1. Ich stelle mir grade die dezente Frage, wie Du dazu kommst Rezensionen zu schreiben, wenn Du noch nichtmal das Know-How einer anständigen Kritik zu kennen scheinst bzw. selbst wenn Du sie kennst, hast du es einfach mal nicht umgesetzt. Setzen Sechs, mein Guter! Etwas nicht zu mögen ist eine Sache und legitim, steht jedem zu. Allerdings ist die Art wie du das hier rüber bringst genauso "niveaulos", wie das was du der Band unterstellst.
    Was ich übrigens nicht teile, dass nur nebenbei. Aber Leben und leben lassen. Es kommt nur immer auf das wie an.

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  2. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir bei Totgehört freuen uns über jede interaktive Teilnahme unserer Leserschaft. Allerdings bitten wir um Verständnis dafür dass nicht nicht jeder Tonträger von uns mit positiver Resonanz bedacht wird. Bissige Formulierungen und subjektive sollten dabei aber nicht zu Ernst genommen werden und stets mit Gelassenheit zu Kenntnis genommen werden. Es ist liegt in der Natur eines Blogs dass,Urteile weniger diplomatisch ausfallen als in Mailordermagazinen wie dem EMP oder dem Blast. Vielrn Dank.

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