Montag, 9. Mai 2022

Reingehört: Death Apocalypse "Scars To The Flesh"

 

DEATH APOCALYPSE! Bei so einem Namen weiß man definitiv was man bekommt. Das klingt nach tiefen Growls, ebenso tiefgestimmten Gitarren und aggressivem Drumming und was soll ich sagen? "Scars To The Flesh" liefert genau das, was es verspricht.
Sorry, wenn das jetzt antiklimaktisch war, aber was soll ich euch auf die Folter spannen? Auf dem Artwork, das vornehmlich in Schwarz gehalten ist, sieht man zwei Totenschädel und ein paar Knochen. Darüberhinaus prangt das Präfix "Death" etwa zehnmal so groß wie das nachstehende "Apocalypse" am oberen Rand des Covers und der Albumtitel enthält mit "Scars" und "Flesh" passend dazu die wohl meistgenutzten Substantive im Death Metal. Wer an dieser Stelle noch mit einem Twist Richtung Power Metal rechnet, ist entweder von einem anderen Stern oder arbeitet als Autor bei den Simpsons. Aber im Ernst, die zehn Songs, die es auf knapp 39 Minuten bringen, sind so genretypisch, dass man diesen Dreher in einem Lexikon als Definition für Death Metal

benutzen könnte. Das mag jetzt erst einmal furchtbar negativ klingen. Denn wenn ich mich über eines in den letzten Jahren aufgeregt habe, dann über Death-Metal-Truppen, die die immer die gleichen ausgetretenen Pfade beackert haben. In diesem Fall ist es aber anders. Denn auch wenn man bei den Baden raushört, dass sie (je nach Song) PURGATORY, FLESHCRAWL und/oder BLOODBATH nicht abgeneigt sind, lassen sich die Tracks selten eindeutig auf eine Inspirationsquelle allein festnageln. Das mag auch daran liegen, dass die drei Herren aus Laudenbach mal eine Band namens VENERAL DISEASE betrieben haben, die bereits Mitte der Neunziger bei der urpsünglichen Death-Metal-Welle dabei gewesen war und bereits damals einen individuellen Stil geprägt hat. Die Jungs haben fast drei Jahrezehne (!) Todesstahlerfahrung auf dem Kerbholz, was das plakative Auftreten durchaus entschuldigen kann (...war halt damals einfach noch so). Entsprechend sollte man hier so auch nicht den Fehler machen die Band lediglich aufgrund eines ersten oberflächlichen Eindruck als Einheitsbrei zu verurteilen. Natürlich wird hier nichts grundlegend Neues geboten, aber die Präsentation weiß durchaus zu gefallen. Der Sound ist wirklich brachial, die Songs sehr straight forward und jedes Mitglied weiß genau, was es tut. Die Growls sind auf den Punkt (auch wenn ich mir gelegentlich etwas mehr Varianz bei den Subwoofer-Grunts gewünscht hätte), die Riffs sind raisermesserscharf und das Drumming ist herrlich aggressiv (auch hier kann ich höchstens leichte Kritik am etwas dumpfen Snare-Sound üben).

Alles in allem ist "Scars To The Flesh" zwar ganz bestimmt kein Gamechanger, aber ist am ehsten das, was einer neuen VENERAL-DISEASE-Platte nahekommen dürfte. Wer also seinen Old-School Death Metal gerne roh und blutig konsumiert, ist hier genau richtig. Unnötige Schnörkel und selbstdarstellerische Spielereien gibt es auf diesem Album  nicht. DEATH APOCALYPSE ist zu 100% nach dem deutschen Todesblei-Reinheitsgebot gebraut und wird besonders traditionsbewussten Puristen damit eine Freude bereiten. Insofern macht die geradezu klischeehafte Aufmachung des Albums absolut Sinn. Denn so trifft der alte Slogan "What you see, is what you get" hier vollkommen zu. Wer jetzt Bock auf die CD bekommen hat, bekommt das Digipak seit dem 8. April 2022 bei Human Noise Records. Als besonderes Goodie bekommt ihr noch bis zum 31. Mai 2022 einen Rabatt von 20% auf die CD, das T-Shirt oder das Bundle aus beiden Artikeln, wenn ihr den Rabattcode "Totgehört20" im Online-Shop des Labels nutzt [Disclaimer: das ist kein Affiliate-Link, ich verdiene also keinen Cent daran. Diese Aktion ist lediglich eine kleine Aufmerksamkeit vom Label für euch].

[Adrian]



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