Als Death-Metal-Band über den Weltuntergang zu singen, ist in etwa so kreativ wie eine Horde Schwarzmetaller, die über Tod und Teufel schwadroniert. COLOSSO aus Portugal tun es trotzdem und wenn man ehrlich ist, ist es im Todesstahl auch egal, worüber man singt - der Ton macht die Musik. Die EP "Apocalypse" ist bereits der achte Release der untriebigen Iberer und widmet sich wie es der Name vermuten lässt der biblischen Offenbarung.
Der Release wurde von Bandgründer Max Tomé alleine konzipiert und von
verschiedenen Gast- und Session-Musikern eingespielt. Dadurch entsteht bei jedem Track, der jeweils einem apokalyptischen Reiter gewidmet ist, ein anderer Vibe, wodurch wiederum das Thema des jeweils verkörperten Unheilsboten ganz gut wiederspiegelt wird. Während 'Pestilence' als Opener (der übrigens mit acht Minuten doppelt so lang ist wie die anderen Tracks ist) wie eine langsame, tödliche Walz voranrollt und und geradezu doomig alles unter sich begräbt, wird bei 'War' im Anschluss aus allen Rohren gefeuert und die bluttriefende Streitaxt geschwungen. 'Death' wiederum vermittelt zwar eine tödliche Stimmung, aber wirkt in sich jedoch eher wie eine Erlösung von Leid und Schmerz. Es wird hier zwar auch ordentlich geblastet, aber es dominieren vor allem post-rockende Klangteppiche und klare Gesangseinlagen. Aus dem Chaos, der Verdammnis und dem Gemetzel entsteigt sozusagen sinnbildlich eine Seele zur Erlösung (ich gebe zu, dass das möglicherweise etwas überinterpretiert ist).
verschiedenen Gast- und Session-Musikern eingespielt. Dadurch entsteht bei jedem Track, der jeweils einem apokalyptischen Reiter gewidmet ist, ein anderer Vibe, wodurch wiederum das Thema des jeweils verkörperten Unheilsboten ganz gut wiederspiegelt wird. Während 'Pestilence' als Opener (der übrigens mit acht Minuten doppelt so lang ist wie die anderen Tracks ist) wie eine langsame, tödliche Walz voranrollt und und geradezu doomig alles unter sich begräbt, wird bei 'War' im Anschluss aus allen Rohren gefeuert und die bluttriefende Streitaxt geschwungen. 'Death' wiederum vermittelt zwar eine tödliche Stimmung, aber wirkt in sich jedoch eher wie eine Erlösung von Leid und Schmerz. Es wird hier zwar auch ordentlich geblastet, aber es dominieren vor allem post-rockende Klangteppiche und klare Gesangseinlagen. Aus dem Chaos, der Verdammnis und dem Gemetzel entsteigt sozusagen sinnbildlich eine Seele zur Erlösung (ich gebe zu, dass das möglicherweise etwas überinterpretiert ist).
Eigentlich wäre 'Death' mit diesem Sinnbild der perfekte Rauswerfer gewesen, aber auch 'Famine' hat sein Ross gesattelt. Hier gerate ich dann übrigens auch an meine Deutungsgrenze, denn nach "Hungersnot" klingt, das tief-röchelnde Tech-Death-Gewitter nun wirklich nicht. Vielmehr lässt dieser Song Bilder eines Leviathans vor dem inneren Augen erscheinen, der am Ende aller Tage die Welt verwüstet. Funeral Doom Metal hätte an dieser Stelle vielleicht besser gepasst, aber das finale Schlachtfest, das irgendwo zwischen NILE, SUFFOCATION und DEVOURMENT zu verodnen ist, geht rein musikalisch völlig in Ordnung.
Alles in allem ist "Apocalypse" keine Revoultion, aber ein kurzweiliges Stück Todesblei, das man sich besonders gut unterwegs anhören kann. Es ist abwechslungsreich, sehr gut produziert und erzählt mit seinen Stilbrüchen sogar eine Geschichte (die man pointierter hätte abrunden können). Durch seine Gast-Musiker bietet COLOSSO auch anderen Death-Metallern Portugals eine Bühne und wird so zu einer spanenden Visitenkarte der wohl westlichsten Exteme-Metal-Szene Europas. Allein deswegen schon sollten sich Exoten-Liebhaber diesen Dreher zu Gemüte.
Seit 24.01.2020 gibt es diese CD bei Transcending Obscurity Records im Angebot.
[Adrian]
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