Montag, 13. Januar 2020

Free For All: Storm Kvlt "Demo 2019"

Ich glaube, ich könnte die nächsten drei Jahre allein damit verbringen jene Releases zu rezensieren, die mir 2019 durch die Lappen gegangen sind. Alle werde ich entsprechend natürlich nicht abgrasen können, aber die zweite STORM KVLT Demo (erneut simpel als "Demo 2019" betitelt) soll an dieser Stelle doch noch einmal lobend erwähnt werden. 
Immerhin haben wir uns vor knapp zwei Jahren, um die Debüt-Demo des Ostfriesen gekümmert und es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich Interpreten weiterentwickeln.  Positiv fällt mir hier vor allem auf, dass sich Draugr (der Kopf hinter dem Projekt) vom Wappenschmied (der sich auch für
Logo und Layout der letzten Platte meiner eigenen Band verantwortlich gezeigt hat) ein neues Artwork und Emblem hat entwerfen lassen. Das macht deutlich mehr her als das bisherige Logo und auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, trägt das doch zu einem runderen Gesamtpaket bei. Musikalisch bleibt sich der Wittmunder treu und fokussiert sich auf traditionellen Black Metal - nicht ganz zweite Welle, aber frühe 2000er hört man hier definitiv heraus. Auch Thematisch bleibt man den nordisch, heidnischen Motiven treu, auch wenn die Bezüge in den letzten beiden Songs subtiler verpackt werden. Witzigerweise klingen aber gerade diese Tracks (gemeint sind 'Nebelwald' und 'Der Krieg') besonders heftig nach HELRUNAR. Das mag unter anderem daran liegen, dass man sich für diese beiden Titel insgesamt doppelt soviel Spielzeit nimmt, wie für die ersten beiden Lieder und man so mehr Raum für ausladende, epische Passagen hat. Ob man allerdings wirklich eine klare Spoken-Words-Passage einbauen muss, weiß ich nicht. Dabei freue ich mich wiederum, dass Draugr versucht hier mehr mit seiner Stimme zu spielen und über die knapp 28 Minuten Spielzeit hinweg insgesamt mehr experimentiert. Dennoch glaube ich, dass hier in Zukunft sogar noch mehr Potenzial herauszuholen ist. 

Alles in allem hat sich STORM KVLT in allen Belangen verbessert. Die "Demo 2019" wirkt stimmiger als der Vorgänger und kann vor allem mit sehr starken Riffs aufwarten. Der Drum-Computer fällt erneut wieder nicht negativ auf und die Idee, das jeder Song länger ist als sein Vorgänger, ist ein Konzept, das sehr gut funktioniert. Allein an ein paar Gesangslinien könnte man noch feilen, um diesem Release den letzten Feinschliff zu verpassen, aber auch so ist dieses Werk ziemlich amtlich geworden. Hört definitiv auf Bandcamp mal hinein, denn auch wie schon die letzte Demo kann man  auch diese hier ab 0 Euro auf Bandcamp legal und gratis herunterladen. 
Seit 19.12.2019 ist dieses Zweitwerk digital unter anderem auf der Seite des Norddeutschen selbst verfügbar.

[Adrian]  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen