Neues Jahr, neuer Konzertkalender. Auch 2019 gibt es im Runkler Dorf Ennerich wieder Live-Musik. Den Auftakt haben am letzten Samstag die Babenhausener von PRECIPITATION gemacht, auch wenn ihre Mitstreiter von ORCUS PATERA kurzfristig absagen mussten. Am Tag des Events selbst noch einen Ersatz zu finden, ist keine leichte Aufgabe, aber das Second Home hat sich nicht lumpen lassen.
Nach einem Social-Media-Aufruf, hat es knapp sechs Stunden vor Einlass doch
noch geklappt eine Kapelle zu finden, die den Abend eröffnet. Etwa Zwanzig nach Acht legt so die RAMONES-Tribute-Truppe RAEMONES aus Hünfelden los. Vater und singender Gitarrist Davey zockt zusammen mit seinen beiden Söhnen Reminiszenzen der New Yorker Kultband. Gespielt werden Hits wie 'Rockaway Beach', 'Rock'n'Roll Highschool' oder auch 'Blitzkrieg Bop', das natürlich nicht fehlen darf. Das Trio feiert hier und heute seinen ersten Auftritt und besonders den blutjungen Mitgliedern merkt man das nicht an. Ziemlich routiniert reißen die jungen Herren den Auftritt runter und verdienen sich damit die Anerkennung der Zuschauer. Zu gewinnen gibt es aber auch für jenes Publikum noch was, wenn man den Lieblings-Ramone des Bassisten errät - große Überraschung, die richtige Antwort ist Dee Dee Ramone (dem RAMONES-Bassisten). Die geforderte Zugabe ist dann übrigens kein Song von den RAMONES sondern ein Titel über eben jene Band - 'R.A.M.O.N.E.S' von MOTÖRHEAD. Alles in allem war das ein großartiger Einstand für die Lokalmatadore und laut Second-Besitzerin Anja können sie im nächsten Jahr
auch gern wiederkommen.
Raemones (Foto: Adrian) |
Percipitation (Foto: Adrian) |
100% Eigenkompositionen gibt es dann bei PRECIPITATION aus Südhessen. Na ja - sagen wir 99%. Das Song-Intro mit der SLAYER-Hommage lassen wir mal außen vor. Der progressive Extreme Metal, den der Vierer zu bieten hat, ist keineswegs verkopft oder vertrackt. Im Gegenteil, die Melodien greifen stets schlüssig ineinander und sind spannend bis abwechslungsreich wie es sich für Prog (eigentlich) gehört. Unheimlich sympathisch und unterhaltsam ist man auch unter den Songs und leitet den Track 'Procrastination' mit einer (witzig umständlichen) Anekdote über das letzte verbliebene Bandstimmgerät ein (schaut euch unseren Live-Blog zu diesem Abend an um den Zusammenhang zu verstehen). Hier stimmt einfach alles und Möglichkeiten für Nackengymnastik gibt es mehr als genug. Kurzum, wie immer wurde eine tolle Show geboten, die nach Wiederholung verlangt.
Ein Fazit des Abends ist da auch schnell gefunden: es war mal wieder ein rundum gelungener Abend in Ennerich und es ist erstaunlich, dass man innerhalb kürzester Zeit noch so adäquaten Ersatz finden konnte. Da kann man sich definitiv auf elf weitere Konzertabende freuen.
[Adrian]
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