Knapp zwei Jahre waren wir nicht mehr im Ausland zwecks eines Festivals gewesen und das Fernweh waren kaum noch auszuhalten. Deswegen sind wir am vergangenen Feiertagswochende nach Aarburg in die Schweiz gefahren, um uns das Concilia Nocturna: Emanations of the Absolute 2018 anzuschauen. Dieses zweitägige Black-Metal-Event lockte viele Extreme Metal Fans in das malerische Städchen an der Aare und bot mit unter anderem UNLIGHT, GOATH und THE NEGATIVE BIAS einige interessante Acts in der örtlichen Musigburg. Wir haben aber nicht nur Fotos und Worte für euch mit dabei - in zwei Teilen präsentieren wir euch passend zur Veranstaltung auch unseren kleinen Festivalfilm. In diesem Artikel findet ihr das Video zum ersten Tag.
Als das Festival startet wird man zuerst ein wenig wehmütig, dass es sich um
ein Hallenkonzert und kein Open Air handelt. Denn das Wetter an diesem Freitag ist bombastisch. Blauer Himmel, keine Wolke am Horizont und Temperaturen über 20 Grad. Trotz des tollen Wetters begeben sich aber bereits gegen 17 Uhr die ersten Besucher in die Musigburg, um sich mit PUNISH, die erste Kapelle des Tages anzuschauen. Obwohl es sich eigentlich um ein schwarzmetallisches Event handelt, beginnt der Tag mit dem Technical Death Metal von PUNISH. Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von Gefrickel bin, gefällt mir dieser Mix ganz gut. Die Songs erinnern mich an DEATH und CRYPTOPSY in den späten Neunzigern und weniger an das übertriebene Riffbrett-Gewichse moderner Bands. Außerdem fügt sich die Kapelle durch den düsteren Grund-Sound gut in das Gesamtbild ein. So kann es gerne weitergehen!
Punish (Foto: Adrian) |
The Negative Bias (Foto: Adrian) |
Als nächstes schicken sich THE NEGATIVE BIAS an, das Venue in Dunkelheit zu tauchen - und das kann man durchaus wörtlich nehmen. Die Bühne ist so dunkel, dass filmen und fotografieren (ohne Blitz) fast nicht möglich ist. Zur Stimmung der vermummten Kuttenträger passt dieses Setting jedoch sehr gut und ergänzt den schweren schwarzen Klang der Österreicher sehr passend. Persönlich ist mir das auf Dauer zwar alles zu eintönig, aber das ist eben das Konzept der Wiener. Love it or Hate it.
Anschließend ist es dann bereits Zeit für die Nürnberger von GOATH. Die Jungs spielen derzeit sehr viele Live-Shows, aber scheinen nicht an Energie zu verlieren. Im Gegenteil das Trio scheint von Mal zu Mal mächtiger zu werden und legt sich immer wieder ins Zeug ihren rabiaten Blackened Death Metal so urgewaltig wie möglich klingen zu lassen. Dazu darf man auch gerne die Mähne kreisen lassen und schon einmal die Nackenmuskulatur trainieren.
Denn als nächstes steht das badische Trio UNLIGHT auf Speisekarte. Auch ohne
Unlight (Foto: Adrian) |
Bassist reißen die erfahrenen Blackened Thrasher eine fette Show runter, die wieder einmal von tollen Gitarrensoli und herrlichen Rifflawinen dominiert wird. 'Create And Annihilate' oder 'Katalyst Of Katharsis' sind gleich am Anfang zwei mega-fette Titel, die diesen Auftritt von der ersten Sekunde an unwiderstehlich machen. Auch wenn das Publikum etwas verhalten ist, ist dieser Gig mein Höhepunkt des Tages.
SELVANS aus Italien verdienen allerdings auch eine Menge Lob. Ihre Show ist vor allem von der Ausstrahlung von Frontmann
Haruspex bestimmt, der das Publikum mühelos in seinen Bann zieht und außerdem eine tolle Show-Einlage darbietet als er mit einem Oberschenkelknochen eine große Pauke schlägt - das klingt jetzt weniger cool, als es tatsächlich war. Insgesamt ist das ein wirklich starker Gig und SELVANS bleibt eine Gruppe, die man sich merken sollte.
Selvans (Foto: Adrian) |
Ebenfalls bestimmt vom Charisma des Fronters ist der Auftritt von ASAGRAUM. Das internationale All-Female-Black-Metal-Project ist mehr als nur eine exotische Besonderheit. Nein, auch unabhängig vom Geschlecht der Mitglieder ist dieser Gig wirklich gelungen und äußerst intensiv. Alle Mitglieder legen sich passioniert ins Zeug und erschaffen eine erhabene Atmosphäre, die wirklich einnehmend ist. Kurzum, das ist klassischer Black Metal wie er sein sollte.
Zu guter Letzt zocken dann noch die Berner Abriss-Schwarzheimer von
CHIMÆRA. Blickfang ist hier vor allem der shirtlose, beleibte Sänger mit Bart und Bauch, der sich sein Dosenbier auf der Bühne in einer weißen Plastiktüte mitbringt, das sieht man im Black Metal auch nicht alle Tage, aber es passt zum Sound. Denn bei aller schwarzmetallischen Grundierung hört man ein wenig Black'n'Roll heraus, diese Mischung wird unheimlich gut vom Publikum angenommen und abgefeiert. Die Lokalhelden sind definitiv die Gewinner des Tages!
Chimæra (Foto: Adrian) |
Damit endet dann auch der erste Festivaltag im Aargau, auch wenn bereits einen Tag später der Reigen mit noch mehr Bands weitergehen sollte. Dazu erfahrt ihr dann aber mehr in unserem zweiten Teil des Konzertberichts!
[Adrian]
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