Donnerstag, 18. Januar 2018

Event-Tipp: Heidelberg Deathfest 2018

Bereits zum dritten Mal in Folge öffnet in diesem März das Heidelberg Deathfest seine Pforten und packt bei seiner dritten Auflage die ganz dicken Geschütze aus. Die Halle 02 hat neben einigen bärenstarken Acts des lokalen und bundesweiten Undergrounds auch altgediente Truppen der europäischen Extreme-Metal-Szene zu bieten, die einen Eintrag im heimischen Event-Kalender auf jeden Fall rechtfertigen.

Ein Vertreter der lokalen Todesblei-Szene ist MORONIC. Die fünf Mannheimer
Bösedeath (Quelle: Metal Archives)
haben 2017 gerade ihr Debüt "Receipes For Disaster" veröffentlicht und zeichnen sich durch einen  brutalisierten Groove aus, der jeden Nacken ordentlich knacken lässt. Ebenfalls aus der Region kommen die Darmstädter von BÖSEDEATH - ihr Death-Metal-Mix ist jedem Metaller zwischen Main und Neckar ein Begriff beziehungsweise ist man als solcher den spielfreudigen Grindern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schon live begegnet. Wer sich selbst nicht allzu Ernst nimmt und es gleichzeitig extrem mag, ist bei diesen Jungs gut aufgehoben. SKINNED ALIVE wiederum ist ein kleines "Allstar-Projekt" (wenn man den Begriff verwenden will) - der DEBAUCHERY-Drummer, der Bassist von MORGOTH und Klampfer Goatleeb Udder von MILKING THE GOATMACHINE bilden diese FDA-Records-Combo, die für rotzigen Old-School-Death steht. 

Apropos Old-School: aus Neckargerach kommt ebenfalls eine klassische Death-Metal-Kapelle. 1994 entstand dort das Todesschwadron LEGACY, das man seit
Legacy (Quelle: Metal Archives)
2007 unter dem Namen Dead EYED SLEEPER besser kennen dürfte. Unter dem alten Banner feiern sie aber in Heidelberg ihre Reunion und packen dazu vor allem die alten Schinken aus, die viele jüngere Fans wahrscheinlich nicht mehr kennen. Einen inzwischen etwas höheren Bekanntheitsgrad sollten die Schwaben von REVEL IN FLESH haben. Die Süddeutschen klingen teilweise schwedischer als viele Elchtod-Bands selbst und machen auf der Bühne eine Stimmung, mit der man Tote wecken könnte. Die Herren gehören auf jeden Fall zu den Gewinnern des Death-Metal-Revivals. Gleiches
Gutalax (Quelle: Metal Archives)
kann auch über DESERTED FEAR aus Thüringen gesagt werden. Geht man heute auf ein Extreme-Metal-Konzert (auch abseits der kleinen Bühnen) sieht man zwangsläufig das Merch dieser Kapelle bei Besuchern - inzwischen sind die Ostdeutschen dem Old-School-Death-Untergrund schon fast entwachsen. Ob GUTALAX diesen Schritt auch anpeilen, darf angezweifelt werden. Die tschechischen Grinder sind zwar mittlerweile selbst eine Institution im Goregrind und durch ihre Live-Shows immer wieder ein Erlebnis, aber dennoch bleiben sie so massentauglich wie Wasabi-Eiscreme. 
Potenziell toppen kann sie in dieser Disziplin an diesem Abend lediglich GUT, die mich zuletzt auf dem Party.San Open Air live schwer mit ihrem kranken Grind begeistert haben (kann man nicht in Worte fassen, muss man gesehen haben). 

Ebenfalls im weitesten Sinne in die Grind-Ecke gehören die bereits erwähnten Ziegen von MILKING THE GOATMACHINE, die man eigentlich nicht mehr
Milking The Goatmachine
(Quelle: Metal Archives)
vorzustellen braucht. Hier trotzdem noch eine kurze Zusammenfassung: Paarhufer-Deathgrind mit einem Augenzwinkern. Weniger witzig wird es mit BENIGHTED. Seit 20 Jahren stehen die Franzosen für extremen Metal ohne Pardon - egal ob Black Metal in der Frühphase oder Brutal Death und Grindcore in der Gegenwart: es tritt einfach immer Arsch! Gekrönt wird das alles aber von den unbestrittenen Königen des niederländischen Death Metal. ASPHYX hatte sich nach sieben Jahren Pause 2007 wieder zusammengefunden und seitdem einen beispiellosen Siegeszug angetreten. Auch wenn inzwischen kein Mitglied der Originalbesetzung mehr dabei ist - gehört die heutige Besetzung zum stärksten Line-Up der Bandgeschichte, was nicht zuletzt an Fixpunkt Martin Van Drunen liegt.

Abseits vom musikalischen Live-Programm wird es auch wieder einen amtlichen Metal-Markt sowie eine Food- und Chill-Out-Area geben. Und hier noch einmal alle Eckdaten in Kurzform: Am 24. März 2018 steigt das Heidelberg Deathfest in der Halle 02 nahe dem Heidelberger Hauptbahnhof. Der Einlass startet um 13 Uhr und los geht es bereits um 13:30. Sichert euch eure Karten am besten jetzt im Vorverkauf für 35 Euro und freut euch auf die härteste Party im Rhein-Neckar-Gebiet. In diesem Sinne: Feuer frei!

[Adrian]

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