Mit der Band RECKLESS MANSLAUGHTER verbinde ich einen besonderen Umstand - denn die Nordrhein-Westfalen waren die erste Musiker, die ich nicht persönlich kannte, die mir aber dennoch ein physisches Album zwecks Rezension zugeschickten. Das liegt nun über sechs Jahre zurück und seitdem hat sich außer einer Umbesetzung an der Lead-Gitarre nicht viel am Line-Up geändert - was ja nicht selbstverständlich ist. Ob sich der Fünfer dafür musikalisch weiter entwickelt hat, kann auf der neuen, kostenlosen EP "Onwards Into Darkness" überprüft werden.
Auf den ersten Blick bleibt beim Herne-Abrisskommando alles wie gehabt - man feuert aus allen Rohren und überrollt mit 'Unleash The Spirits Of The Fallen' die Ohren des Hörers. Die Gitarren shreddern, die Drums blasten und Leimy erforscht die Abgründe seiner Stimmbänder. Die gewalttätige Old-School-Attacke wird Fans der Band in Verzückung versetzen. In die selbe Kerbe schlägt auch 'Tales Of Cremation', das stellenweise allerdings etwas das Tempo rausnimmt und sich zu einer Killer-Nieten-besetzten Dampfwalze auswächst. Die große Überraschung der Demo ist jedoch 'Funeralmaster'. Der Rauswerfer ist mit zwölf Minuten extrem lang und (für die Band sehr untypisch) äußerst langsam und tonnenschwer. Unverhohlen wildert man hier im Death Doom Metal und erinnert dabei an EVOKEN oder "Brave Murder Day" von KATATONIA. Da läuft jedem Downtempo-Jünger das Wasser im Munde zusammen und gleichzeitig entpuppt sich dieser Titel auch als eine der besten Kompositionen, die RECKLESS MANSLAUGHTER je geschrieben haben.
In Anbetracht der Tatsache, dass "Onwards Into Darkness" kostenlos bei Bandcamp zum Download bereit steht, solltet ihr nicht zögern und euch diese drei Songs definitiv laden. Wer das Teil derweil physisch haben will, muss schon auf ein Live-Konzert der Band kommen, da kann man eine von 100 Musikkassetten erstehen. Ein Gig dieser Truppe lohnt sich aber auch so immer und macht genauso viel Spaß wie die vorliegende Demo.
[Adrian]
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