Montag, 16. Januar 2017

Live-Review: Guardians Gate und Battle X im Second Home Ennerich

Auf in die zweite Runde! Nachdem im Dezember SLOTH KING und UNDILUTED mit Doom Metal die Konzertsaison in Ennerich eingeläutet hatten, ging es am vergangenen Wochenende mit traditioneller Metal-Kost weiter. GUARDIANS GATE und BATTLE X, zwei Vertreter der lokalen Thrash- und Heavy-Metal-Zunft, sorgten für ordentlich Stimmung im Second Home, der Kult-Kneipe nahe Limburg, und begrüßten das neue Jahr in gebührender Lautstärke. 
Flo von Guardians Gate (Foto: Adrian)
Etwa 20 Minuten vor dem offiziellen Beginn erreicht unsere Delegation die Location und bereits die stark zugeparkte Straße deutet darauf hin, dass man sich heute über mangelndes Interesse nicht beklagen kann. Vor allem viele Fans mit GUARDIANS-GATE-Merch stehen vor der Bühne, um sich einen der selten Auftritte der Herren aus dem Taunus anzuschauen. Musikalisch lässt sich das Quintett irgendwo zwischen Hardrock, klassischem Heavy Metal und Thrash einordnen und überzeugt auf der Bühne vor allem mit unglaublich viel Energie. Die Melodien und Rhythmen gehen ins Ohr und eignen sich perfekt für Nackengymnastik. Fronter Flo ist anfangs noch etwas steif auf der Bühne, aber taut schnell auf. Heizt dem Publikum mit leidenschaftlichen Ansagen und dem rechten Maß an Bewegungsfreude ordentlich ein. Mal gefühlvoll, mal wütend singt der Lindenholzhäuser ins Mikro und legt dabei eine Menge Emotionen in die Vocals. Besondere Highlights sind 'Instructions To Self-Destruction' und 'Welcome To The Dark Age', die für viel Alarm unter den Besuchern sorgen, die dies wiederum mit großem Jubel und dem nachdrücklichen Wunsch nach einer Zugabe quittieren. Allerdings ist die Zeit knapp und schon beginnt der Umbau. Wie immer muss dem Lärmschutz

Vossi von Battle X (Foto: Adrian)
zu Liebe um 22 Uhr die letzte Klappe fallen.
Bevor dies aber der Fall ist, will auch das Limburger Thrash-Torpedo BATTLE X die Metalaxt kreisen lassen. Die vier Hessen sind die Antwort der Domstadt auf DESTRUCTION und EXODUS. Die Riffs ballern im Stakkato-Beat aus den Boxen und die Drum Beats verwandeln die Speaker in glühende Gewehrläufe. Sympathisch und Eloquent durchs Programm führt wie immer Frontmann Vossi, der heute mal wieder mit grünen Haaren auf der Bühne steht und im roten TANKARD-Shirt beweist, dass seine Thrash-Stimme ein Reibeisen ist, das sich hinter Kollegen wie Mille oder Schmier nicht zu verstecken braucht. Wer bei 'Thrashed By Metal' ruhig stehen bleibt, ist entweder taub oder sollte seine Kutte in Altkleidersammlung geben - denn genau so muss Thrash sein: dreckig, treibend und ungeschliffen. Ich kann es nicht oft genug sagen: umso häufiger man sich das Quartett anschaut, umso mehr Spaß hat man mit ihnen. 
Ein rundum gelungener Abend! Der zweite monatliche Live-Event im Second Home präsentiert sich sogar noch besser besucht als der Auftakt und lockt viele neue Gesichter nach Ennerich, die sich gleich eine doppelte Schelle von zwei Truppen mit viel Potenzial abholen dürfen. 
Schön ist ebenfalls, dass die meisten Besucher nach Ende des Konzertprogramms der Ansage der Wirtin Folge leisten und sich noch einige Bier vor der Theke schnappen, um zu Metal-Klassikern aus der Dose den Abend ausklingen zu lassen. Alles in allem, ein perfekter Konzertabend, der nach Wiederholung verlangt und im Februar mit PURIFY und PROFET in die dritte Runde geht.

[Adrian]

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