An einem Tag wie diesem ist es schwer über etwas anderes zu reden als das alles beherrschende Thema (den Wahlsieg von Trump). Gestern jedoch war die Welt noch in Ordnung und OVERKILL gaben sich zusammen mit CROWBAR und zwei weiteren Bands die Ehre in der Frankfurter Batschkapp.
Als um 18:30 die Türen der Konzerthalle an der Gwinnerstraße öffnen, ist das![]() |
Shredhead (Foto: Adrian) |
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Desecrator (Foto: Adrian) |
Danach ist es bei DESECRATOR bereits deutlich mehr los. Die Australier spielen eine dynamische Variante des Bay-Area-Sounds und haben einige coole Riffs zu bieten. Allerdings können die Songs auf Dauer die Spannung nicht halten. Der Sound ist zwar wie auch schon zuvor drückend und kraftvoll abgemischt, aber die Kompositionen fehlt es an Ideenreichtum und Abwechselung. Gefühlt wird hier immer der gleiche Gemisch serviert, was bereits nach wenigen Minuten die Begeisterung schwinden lässt. Die Stimmung ist vielleicht auch deswegen trotz der volleren Halle schlechter als bei SHREDHEAD, was auch der Band auffällt. Jedoch wirken ihre Anheizversuche mitunter eher arrogant und selbstgerecht. Denn wenn sich niemand bewegt und viele Besucher an ihren Smartphones hängen, sollte man sich zuerst einmal fragen, ob es nicht an der eigenen Arbeit liegt, dass die Atmosphäre so schlecht ist. Da rettet auch das abschließende 'Am I Evil?'-Cover nicht mehr viel.
Mit CROWBAR kommen wir zum ersten Teil der Hauptspeise. Die
kampferprobten Sludge-Metaller aus New Orleans sind der doomige Exot am heutigen Abend. Natürlich können die Amis auch anders und hauen teilweise richtig gemeine, schnellere Kompositionen heraus - jedoch ist ihre Stärke die Langsamkeit und darauf muss man eben stehen. Generell bin ich zwar ein Fan solcher zäher Sound-Cocktails, aber an einem Abend mit schnellem Thrash Metal, kommt das Quartett nur schwer an mich ran. Man wippt zwar konstant mit - aber dennoch verabschiede ich mich kurz vor Ende der Setlist an die frische Luft, um noch eine zu rauchen bevor OVERKILL loslegen. Nichtsdestotrotz war es ein guter Gig mit einem sehr sympathischen Kirk Windstein, der auch immer noch selbst beim Umbau und dem Merch-Verkauf mithilft.
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Crowbar (Foto: Adrian) |
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Overkill (Foto: Adrian) |
Insgesamt geht ein toller Konzertabend zu Ende, der zwar auch seine Längen hatte, aber dennoch auf ganzer Linie überzeugen konnte. Viel Musik für einen akzeptablen Eintrittspreis von knapp 30 Euro - solche Pakete können gern häufiger in Frankfurt geschnürt werden.
[Adrian]
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