Sonntag, 6. März 2016

CD-Review: Funeral Whore "Phantasm"

Vier Jahre hat es gedauert, aber die Niederländer von FUNERAL WHORE sind zurück und haben mit "Phantasm" ihr zweites Album im Gepäck, mit dem sie sich gleichzeitig im Portfolio von F.D.A. Rekotz vorstellen. Inzwischen seit zehn Jahren unterwegs ist der Vierer ein fester Bestandteil des europäischen Old-Skull-Underground geworden und versucht mit dem aktuellen Dreher diesen Rang zu festigen. Ob es klappt erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
Das Intro erinnert atmosphärisch wie rhythmisch stark an den ENTOMBED-Klassiker "Left Hand Path", in der Folge aber zeigt das Quartett, dass man nicht
ein weiterer farbloser Abklatsch der Schweden-Szene ist, sondern sehr wohl eine sehr eigene Identität besitzt. Hinter den Riffs steckt eine Menge Druck und so walzen sich diese wie ein massiver Monolith über das morbide Grundthema, das wie immer wunderbar vom  kahlköpfigen Fronter Roy mit Grunts und Growls vertont wird. Hört euch nur mal 'Down In The Abyss' an, gerade der Anfang wirkt wie ein aufziehendes Gewitter dessen Donner bedrohlich in der Ferne grollt, um dann im weiteren Verlauf wie ein Unwetter über dem Hörer hereinzubrechen. Die Mischung aus treibender Dynamik und schweren Gitarren bildet die Blaupause für die meisten Tracks dieses Drehers. So mahlen auch 'Morningside Cemetery' und (das durch seine düstere Melodie im  Ohr hängen bleibende) 'Only The Coffin Remain' mit ihren massiven Klangaufbauten das Trommelfell eines jeden Hörers nieder und lassen keinen Raum für Kompromisse.

Insgesamt braucht es nicht viele Worte, um "Phantasm" zu beschreiben - hier gilt das was auch über alle bisherigen Releases der Kapelle auch schon gesagt werden konnte. Es ist einfach arsch-tretender Todesstahl nach traditioneller Machart, der weiß wann er dunkel, langsam und hart sein muss und wann es nötig ist den apokalytischen Pferden die Sporen zu geben. FUNERAL WHORE ist wahrlich keine Band der Schöngeister und filigrane Kunststücke sollte man auch nicht erwarten, aber das will man auch gar nicht liefern. Hier geht es um die Essenz des wahren Death Metal, den man mit der richtigen Atmosphäre und einer authentischen Attitude in elf Lieder gebannt hat. Kurzum, "Phantasm" ist bodenständiger Extreme Metal für rustikale Friedhofsfreunde.
Ab 18.03.2016 gibt es die Platte als Vinyl oder CD beim Qualitätsschuppen F.D.A. Rekotz und bei The Crawling Chaos Records als Kassette.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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