Die Rangierbar in Flörsheim ist immer ein Besuch wert. Nette Menschen, günstige Getränkepreise und eine gute Verkehrslage sind dabei nur drei gute Gründe. Außerdem gibt es immer wieder abwechselsungsreiche Konzertabende, die es im Taunusstädtchen nicht langweilig werden lassen. Heute steht (Stoner-) Rock'n'Roll auf der Karte, der durch die beiden hessischen Truppen DEMON CLEANER und BASTARDO verkörpert wird.
Den Anfang machen dabei die Marburger von BASTARDO, die nicht zum ersten Mal im Taunus unterwegs sind. Bastardo (Foto: Adrian) |
Sie kommen aber nach eigener Aussage immer wieder gerne her und fühlen sich hier unter Freunden. Frontmann Andreas gibt auf der Bühne zu, dass er bereits gut angetrunken ist, aber außer bei den Ansagen merkt man ihm das nicht an. Sein Gesang ist eine Mischung aus METALLICAs James Hetflied und ENTOMBEDs LG Petrov. Kernig und gleichzeitig gemein grollend stellen die Vocals das Zentrum der Performance dar. Die Instrumentalfraktion liefert einen wüstenrockigen Klangteppich, der mit staubtrockenen Rhythmen entspanntes Kopfnicken bis engagiertes Headbanging bei den Zuschauern auslöst. Starke Titel wie 'Under Glass' oder 'Hell A.' sorgen für eine breite Begeisterung und viel Andrang vor der Bühne.
Auch nach dem Gig hört man nur Positives über die Mittelhessen im Publikum und vor der Rangierbar wechseln auch einige CDs der Band den Besitzer. Insgesamt sehr unterhaltsam, auch wenn nicht alle Songs bei mir persönlich zünden und sich ein paar Längen einschleichen. Nichtsdestotrotz war es eine überzeugende Leistung und nicht umsonst gibt es am Ende eine ausgiebige Zugabe.
Danach machen sich die Hausherren von DEMON CLEANER bereit die Bühne zu
entern. Das Kollektiv verteilt sich Wohnort-technisch über das gesamte Rhein-Main-Gebiet und wird gesanglich von THE-HELLEVATOR-Fronter Olli angeführt, der sich wie auch schon zuletzt im Jazzkeller mit seiner anderen Band als eloquenter Entertainer präsentiert. Schon früh kündigt er an, dass er Neuigkeiten bezüglich der Bandbestzung zu verkünden hat. Diese aber erst preisgeben will, wenn am Ende ein Zugabe gefordert werden sollte. Um es vorweg zunehmen: es sollte zu Zugabe-Rufen kommen und es sollte angekündigt werden, dass Bassist Sebastian die Band verlassen wird. Das ist ein Verlust für die Gruppe, auch wenn bereits Ersatz gefunden sein soll. Dass er nämlich nicht nur den Vier-Saiter bedienen, sondern auch starke klare Vocals beisteuern kann, beweist das scheidende Mitglied gleich an mehreren Stellen im Set. In der Hauptsache wird dem rockigen Grundfundament aber die kreischende und grollende Stimme von Oli beigefügt, die verdeutlicht warum die Gruppe sich selbst als 'PEARL-JAM-Wüstentour im Ford Mustang mit AT-THE-GATES-Dauerbeschallung' beschreibt und als Genre "Death Rock" angibt (was hier als Mixtur von Rock'n'Roll und Death Metal zu verstehen ist und nicht als Gothic-Subgenre der 80er Jahre) . Zu dieser Melange kann man herrlich Party machen und auch hier drängen sich viele Zuschauer vor die Bühne, um zu Songs wie 'Lobby Party' oder Backstabber' ab zu feiern. Besonders gut kommt aber der finale Titel 'Motor' an. Der klingt als stamme er von einem rockigen DEBAUCHERY-Album (auch wenn er besser geschrieben ist als die simplen Kompositionen der Death'n'Roller). Nicht nur mich überzuegt das Konzept von DEMON CLEANER auf ganzer Linie, auch im Publikum ist man mehr als zufrieden mit dem Gig.
Demon Cleaner (Foto: Adrian) |
Anschließend bleibt auch noch genug Zeit um sich ein paar Bier zu genehmigen bevor die letzte S-Bahn Richtung Frankfurt ruft. Wie immer ein sehr schöner Abend mit zwei starken hessischen Kapellen. Das verlangt nach einer baldigen Wiederholung.
[Adrian]
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