Mittwoch, 25. November 2015

Angehört: Revel In Flesh - Zombiefication "Eyeless Ghoulish Horror"

Wenn es eine kooperationsfreudige Band in deutschen Landen gibt, dann ist es eindeutig REVEL IN FLESH, die es in den vier Jahren seit ihrer Gründung auf staatliche sieben (!!) Splits gebracht haben. Nach Bands wie REVOLTING, GRAVE WAX, PUTERAEON oder auch HUMILATION ist nun das mexikanische Todesschwadron von ZOMBIEFICATION an der Reihe. Der gemeinsame Opus hört auf den Namen "Eyeless Ghoulish Horror" und sorgt mit maximal-untoter Energie für das morbides Hörerlebnis zwischendurch.

Beginnen wir mit den Süddeutschen. REVEL IN FLESH ist eben REVEL IN FLESH.
Muss ich eigentlich noch viele Worte über das baden-württembergische Rollkommando verlieren? Es gibt viele Bands, die versuchen Schweden-Death zu zocken, aber daran scheitern, das eigene Profil zu schärfen beziehungsweise als nicht Plagiate im Sumpf der Mittelmäßigkeit zu versinken. Bei Haubersson und Co ist das anders. Ihnen hört man gerne zu, wenn Sänger Ralf wieder einmal guttural ins Mikro schreit bis er beinahe kollabiert und die Gitarren wie eine rostige Kreissäge in die Trommelfelle schneiden beziehungsweise bedrohlich zu einem langsamen Beat wabern. 'Nightrealm Ghouls: The Dead Will Walk The Earth' bildet da keine Ausnahme und hätte in dieser Form auch auf einem der letzten Alben stehen können. REVEL IN FLESH bleiben sich mal wieder treu.
Im direkten Vergleich zu den Schwaben sind die Mittelamerikaner wesentlich ungehobelter und leben in gleich zwei Tracks ihre wütende Spielfreude aus. ZOMBIEFICATION-Grunter Hitchcock bellt aggressiv ins Mikrofon, während die Riffs crustig knacken und in abgedrehten Arrangements gipfeln, was insbesondere die Merkmale des zweiten Titels 'The Eyless Horde' sind. Das alles erscheint zwar etwas unharmonisch auf den ersten Blick, aber wird vor allem Freunde von punkigem Death Metal ansprechen. Der andere Titel 'Eternity's Oblivion' ist zwar auch ungeschliffen und blutig roh, aber wirkt durch seine Querverweise zu DISMEMBER ungleich vertrauter als sein Zwillingsbruder. 
Alles in allem ist auch diese Old-School-Death-Kollaboration eine runde Sache geworden. REVEL IN FLESH ist wie gewohnt authentisch und schwingt die Stockholm-Keule, während ZOMBIEFICATION abgedreht zu Werke geht. Beides hat seine Vor- und Nachteile. REVEL IN FLESH ist sehr konventionell und damit ein angenehmer Hörgenuss und ZOMBIEFICATION liefert uns eine schwer-chaotische Kombination aus verschiedenen Einflüssen, die uns motivieren sich diesen 13-Minüter gleich mehrmals hintereinander anzuhören. Wenn ihr also Sammler von Death-Metal-Raritäten seid, dann schlagt am besten gleich zu. Denn es gibt von "Eyeless Ghoulish Horror" lediglich 500 Kopien (250 in blau und 250 in schwarz).
Beide Versionen gibt es seit diesem Monat bei Doomentia Records.

[Adrian]

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