Meine Beziehung zu MILKING THE GOATMACHINE hatte ihre Höhen und Tiefen. Die ersten drei Alben konnten mich noch schwer begeistern. Danach ebbte die Begeisterung leicht ab und war mit dem letzte Cover-Album relativ unterkühlt. Bei "Goatgrind", dem aktuellsten Output, schaffen es die Ziegen mich aber endlich wieder zu begeistern.
Die Gründe liegen vor allem in der leichten Kurskorrektur begründet. Denn nach dem man zuletzt für meinen Geschmack etwas zu albern geworden war, geht es auf dieser Scheibe richtig heiß her. Rasiermesserscharfe Riffs, ein groovender Beat und fiese Growls (alles besonders geballt in 'Blow Your Sneakers' zu finden), beweisen dass hinter Image und Kostümen keine Clowns sondern verdammt gute Musiker stecken. Wer bisher gedacht hat, dass man die Goateborger eher in die Core-Ecke stellen müsste, wird hier eines besseren belehrt. Rasant und mit einem blastenden Drumset macht es MTGM eher zwischen alten ILLDISPOSED und KATAKLYSM gemütlich, als sich bei CARNIFEX und Co anzubiedern (ein guter Beweis ist 'Mrs. Goatfire' oder auch '#idiot').
Wer es noch eine Spur härter will, sei an 'U.H.T. - Milk Is Murder' verwiesen. Hier regiert der Slam Death Metal, und obwohl ich sonst mit diesem Sub-Genre nichts anfangen kann, funktioniert es einen spannenden Song daraus zu machen (ich wusste nicht einmal dass das möglich ist). Sich selbst treu bleibt man bei den Lyrics und Song-Titeln, die wie immer bekannte Lieder und popkulturelle Referenzen auf Paarhufer ummünzen. So wie zum Beispiel 'Farm Of The Mutilated' oder 'In Shadows And Crust' auf zwei bekannte Death-Metal-Klassiker anspielen.
Natürlich sind bei 15 Tracks auch ein bis zwei weniger spannende Titel dabei (zum Beispiel 'Burn Your Shed'), aber die Längen halten sich in einem verschmerzbaren Umfang und insgesamt ist der neuste Streich von MILKING THE GOATMACHINE richtig super geworden.
Hier ein wenig Slam, da etwas Brutal Death und alles angereicht auf einer treibenden Schlachtplatte á la dicke Eier, das sind die Zutaten für einen schmackhaftes Mahl zu dem man am besten eine naturbelassene Ziegenmilch genießt. Der Nachtisch bietet mit 'Wheels Of Fire' noch eine interessante Interpretation des bekannten Gassenhauers von MANOWAR und rundet dieses Dinner perfekt ab. Für mich ist die sechste Platte der Gehörnten eine der besten Scheiben des Jahres (im Bereich des brutalen Death Metal).
Seit 26. Juni bekommt man die Langrille bei NoiseArt Records.
8,5 von 10 Punkten
[Adrian]
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