Manchmal muss es eben stumpf sein! An manchen Tagen steht dem metallischen Ohr nicht der Sinn nach PORCUPINE TREE oder ALCEST. Man will dann einfach nur die Birne ausknipsen und sich extremer Brutalität hingeben, die jedem Anspruch entbehrt. Für solche Momente gibt es entweder Vin-Diesel-Filme oder Grindcore-Bands wie GUTALAX. Die Tschechen bringen mit "Shit Happens" ihr nunmehr zweites Album auf den Markt und sparen wie es der Albumtitel vermuten lässt nicht mit Anzüglichkeiten.
Das Intro ist ein akustischer Durchfall (und das meine ich hier wortwörtlich).
Musikalisch geht es vor allem mit punkigen Grind'n'Roll weiter, der von Matys Gequicke genre-typisch begleitet wird. Die Rhythmen und die Beats klingen vertraut, hier bewegen sich die Herren aus Krems ebensowenig abseits vom Szene-Kodex wie auch bei den eingesetzten Fäkal-Samples (siehe 'Shit Demons'). Ziemlich treibend und flott kommt 'Nature Mature' daher, das nach dem ganzen Mid-Tempo-Gewackel ein wenig mehr aufs Gas drückt. Die erste Hälfte der Platte bleibt aber alles in allem eher in den mittleren Geschwindigkeitsbereichen und fordert vor allem dazu auf das Tanzbein zu schwingen. Den obligatorischen Short-Track gibt es mit 'Soustacka Zezadu S Papouskem Kakadu' natürlich auch. Ganze 16 Sekunden braucht dieser Titel mit Sample um durchzulaufen.
Bei den Samples versteht man als Nicht-Tscheche leider auch nicht alles, da man oft der Landessprache treu bleibt. Da tut der Stimmung keinen Abbruch und Lieder wie 'Brothers In Ass' oder 'Hairytails' gehen auch so wunderbar runter. Die Riffs funktionieren, gehen gut ins Ohr und die "Vocals" werden mehr als erweitertes Instrument genutzt, als wirklich irgendwas Lyrisches vermitteln zu wollen.
Insgesamt ist das neuste Werk aus dem Hause GUTALAX ein handelsübliches Grind-Album, das aber weiß wie man für Unterhaltung sorgt. Man muss nicht zwingend das Rad neuerfinden, manchmal reicht es einfach sein Handwerk zu beherschen und nirgendwo stimmt dies mehr als im Grindcore. "Shit Happens" ist ein halbe Stunde anspruchsloser Spass, der jeden Hörer, in die Untiefen der eigenen Pubertät entführt. Aber manchmal muss eben Stumpf sein.
Seit 13.07.2015 kann man diese Kotkunst bei Rotten Roll Rex erstehen.
8 von 10 Punkten
[Adrian]
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