Donnerstag, 14. Mai 2015

CD-Review: Anal Vomit "Peste Negra, Muerte Negra"


ANAL VOMIT - Den Namen hat man irgendwie schon mal gehört (so prägnant wie er es ist, wäre das nicht verwunderlich). Was die Peruaner allerdings genau machen, wissen die meisten Metaller nicht beziehungsweise ihre Vorstellung gehen in eine falsche Richtung. Immerhin verführt das Präfix "Anal" dazu, anzunehmen, dass es sich bei dieser Truppe um einen Vertreter der Grindcore-Zunft handeln würde. Das ist allerdings nicht der Fall! Die Südamerikaner zocken vielmehr eine wütende Mischung aus Blackened Thrash und Death Metal und das nun immerhin bereits seit über 20 Jahren. Das aktuelle Album "Peste Negra, Muerte Negra" ist der vierte Longplayer der Bandhistorie und stellt gleichzeitig meinen ersten Kontakt mit dem rektalen Brechdurchfall dar.
Sprachlich orientiert man sich an der eigenen Heimat und spuckt die meisten
Lyrics auf Spanisch ins Mikro ('Obsessive Sexual Slaughter' ist zum Beispiel eine der wenigen Ausnahmen). Basser Milo Possessor macht mit rauen und angeschwärzten Vocals eine gute Figur als Frontmann und erinnert durchaus die 80s Legende SACRÓFAGO. Allerdings werden auch andere Legenden der Frühphase des extremen Metals geehrt und beim Hören werden Erinnerungen an frühe MORBID ANGEL, POSSESSED oder auch SLAUGHTER wach. Denn die Gitarren bauen in ihre Arbeit verschiedene Elemente aus den Bereichen Black, Thrash und Old-School Death Metal ein, was eine sympathische Melange ergibt, die je nach Bedarf einzelne Anteile mal mehr mal weniger in den Vordergrund hebt. Da ist für jeden etwas dabei, auch wenn vor allem die Todesblei-Fraktion auf ihre Kosten kommen wird. 


Alles in allem gibt an diesem Extreme-Metal-Batzen nichts auszusetzen und wer es sowohl angeschwärzt, morbide als auch rockig, ist bei "Peste Negra, Muerte Negra" genau richtig. Wenn man bei ANAL VOMIT zugreift, muss also nicht befürchten infantilen Rumpel-Grindcore zu bekommen, sondern erhält feinsten Metal Brutalität, Made in Peru. 
Seit 29.01.2015 gibt es diesen Dreher bei Icarus Music.

8,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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